Spielfilm | Felicité
Nach seinem grossen Erfolg an der Berlinale kommt Alain Gomis Film nun in die lokalen Kinosäle.
Die kongolesische Nachtclubsängerin Felicité muss Geld für die Operation ihres Sohnes auftreiben. Zum ersten Mal in ihrem Leben bittet die stolze alleinerziehende Mutter andere um Hilfe.
Zum Film
Félicité ist eine unabhängige Frau, die als Sängerin in einer Bar in Kinshasa arbeitet. Wenn sie auf die Bühne geht, scheint sie die Welt und den Alltag um sich herum zu vergessen. Auch die Gäste lassen sich vom Rhythmus der melancholischen und kraftvollen Melodien anstecken. Als Félicités Sohn nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt, versucht sie verzweifelt, das Geld für eine Operation aufzutreiben. Ein atemloser Streifzug durch ärmliche Strassen und durch wohlhabendere Bezirke der kongolesischen Hauptstadt beginnt. Tabu, einer der Stammgäste der Bar, der in jeder Hinsicht gern über die Stränge schlägt, will Félicité helfen. Nur widerwillig nimmt sie das Angebot an. Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus findet Félicités Sohn nicht in sein altes Leben zurück, doch ausgerechnet der Schwerenöter Tabu lockt ihn aus der Reserve. Félicités karge Wohnung mit dem permanent kaputten Kühlschrank wird zum utopischen Ort in einem Land, das für die meisten seiner Einwohner*innen keine Hoffnung bereithält. Das Trio bildet eine eigenwillige Schicksalsgemeinschaft, die gemeinsam getrennte Wege gehen darf.
Grosse Ehre in Berlin
«Mir geht es darum, zu zeigen, dass Menschen in jeder Lebenslage um ihre Würde kämpfen können», erklärt der Regisseur Alain Gomis. In diesem Sinne sei «Felicité» für ihn ein optimistischer, lebensbejahender Film, «und Optimismus brauchen wir in unserer Welt dringend!» – Alain Gomis ist für seinen Film an der diesjährigen Berlinale mit dem Grand Jury Prize und dem Silbernen Bären ausgezeichnet worden.
Stimmen
«Schon lange habe ich keinen afrikanischen Film mehr gesehen, der so feinfühlig erzählt von der Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn, von der menschlichen Würde, […] und von einer zwischenmenschlichen Annäherung, die uns Afrika nahe bringt.» – Walter Ruggle, Trigon-Film. | «Wie Felicité das Geld für eine Operation ihres Sohns aufzutreiben versucht, das sie in dieser unverschämten Höhe natürlich nicht hat, gehört zu den traurigsten Geschichten, die jemals auf der Berlinale erzählt worden sind.» – Thekla Dannenberg, Perlentaucher.de. | «Die kongolesische Theaterschauspielerin Véro Tshanda Beya (Felicité) hat eine Präsenz, die alles überstrahlt.» – Andreas Busche, Tagesspiegel.de