Spielfilm | Gräns
Düsterer Humor aus dem Norden - ein Zwitter zwischen Mythologie und Sozialdrama.
Da sie mit ihrer feinen Nase Gefühle wie Angst, Scham und Unruhe erspüren kann, zieht die Zollbeamtin Tina treffsicher jeden Reisenden aus dem Verkehr, der Unlauteres im Schilde führt. Eines Tages begegnet sie dem geheimnisvollen Vore, dessen entstelltes Erscheinungsbild ihrem eigenen Aussehen ähnelt, und fühlt sich mehr und mehr zu dem Unbekannten hingezogen.
Zum Film
Die schwedische Grenzbeamtin Tina (Eva Melander) besitzt eine für eine Zöllnerin besonders praktische Gabe: Sie kann besser riechen als alle anderen Menschen und so etwa Schmuggelware oder auch die Emotionen der Menschen wahrnehmen. Wenn jemand beim Grenzübertritt Angst hat oder sich schuldig fühlt, weil er Schmuggelware dabei hat, entgeht das ihrer Nase nicht. Dazu kommt noch ihr besonderes Aussehen: Tinas Gesicht ist seltsam geschwollen, sie hat einen Blick, der sich förmlich in ihr gegenüber bohrt, ausserdem ist sie für eine Frau besonders kräftig. All das verleiht Tinas Ausstrahlung etwas Animalisches. Ihr Geruchssinn ist nahezu unfehlbar, aber einmal versagt er doch: Vore (Eero Milonoff) hat wie Tina einen Chromosomenfehler, was bei ihm zu einer Deformation im Gesicht geführt hat. Die beiden Aussenseiter kommen einander näher. Vore lässt Tina die Wahrheit über sich selber erfahren und begreifen, dass sie, wie auch Vore, nicht zur Welt der Menschen gehört und ihr Leben auf einer grossen Lüge gründet. Sie wird sich entscheiden müssen, so weiter zu machen wie bisher oder Vores Weg zu folgen.
Stimmen
«Ein wilder, aber perfekt kontrollierter, Genre-hüpfender Stilmix um eine Grenzwächterin mit der Fähigkeit, Vergehen zu riechen. Fantastischer magischer Realismus aus – unerwartet – Schweden!» – Michael Sennhauser, sennhauserfilmblog.ch | «Der Film gewährt uns einen ganz eigentümlichen, fragenden Blick auf die Welt und das, was möglich wäre.» – Till Brockmann, Filmbulletin | «Border reisst die eigenen Grenzen im Kopf und die Beschränktheit der eigenen Vorurteile mit Leichtigkeit nieder – und vermittelt die Freude über einen Blick in die Welt, der ohne diese Grenzen auskommt. » – Joachim Kurz, kinozeit.de | «Wie der Regisseur Spannungsmechanismen, Folklore-Elemente und Überlegungen zur Niedertracht des Menschen in die Identitätssuche seiner Protagonistin einbaut, ist auf seltsame Weise faszinierend.» – Christopher Diekhaus, cineman.ch | «Der düstere und sehr unterhaltsame Zwitter aus nordischer Mythologie und Sozialdrama erzählt eine bizarre Liebesgeschichte, in der sich alles ums Einhalten und Überschreiten von Grenzen und um die Angst vor dem Anderen und Fremden dreht.» – Denise Bucher, NZZ am Sonntag.