Spielfilm | La Belle et la Meute
Von der Schutzlosigkeit einer jungen Frau im patriarchalen Tunesien.
Auf einer Studentenparty lernt die junge Tunesierin Mariam den attraktiven Youssef kennen – die nun folgenden Stunden werden zum wahren Albtraum für Mariam: Sie wird von drei Polizisten vergewaltigt und versucht dann eine ganze Nacht lang, Anzeige zu erstatten in einem Land, in welchem Frauen nichts zu sagen haben.
Zum Film
Die Tunesierin Kaouther Ben Hania zählt zu den Künstlerinnen, die keine Hemmung haben, das Frausein im arabischen Raum zu thematisieren. In ihrer Mockumentary «Le challat de Tunis» begab sie sich im Gewand der Fiktion auf eine Recherche in der Realität und suchte nach dem Mann, der Frauen auf den Strassen seiner Stadt die Röcke aufgeschlitzt haben soll, wenn sie ihm zu kurz erschienen. In ihrem jüngsten Film «La belle et la meute» klagt sie noch deutlicher und eindringlicher das frauenfeindliche System ihres Heimat an: Eine junge Frau ist von drei Polizisten vergewaltigt worden und findet sich auf der Suche nach Gerechtigkeit abermals als Opfer wieder. «La belle et la meute» ist ein Film über die Schutzlosigkeit junger Frauen, nicht nur draussen in den Strassen, wo sie als Freiwild behandelt werden, nein auch drinnen im Spital, auf der Polizeistation, wo immer sie Hilfe suchen. Ben Hania zeichnet ein schonungsloses Bild ihrer Gesellschaft und macht Aussenstehenden dadurch erst richtig bewusst, wie wichtig ihr Film und ihre resolute Stimme sind.
Stimmen
«Thriller féministe choc […] , la chronique haletante de la naissance d’une conscience politique.» – Télérama | «A harrowing and necessary film in only nine shots.» – Boyd van Hoeij, Hollywoodreporter | «Loin d’être esthétisante, la virtuosité formelle renforce le propos.» – Positif | «La belle et la meute n’est pas seulement un film sur le viol, c’est un film de garde a vue et sur la difficile transition démocratique tunisienne.» – senscritique.com