Spielfilm | Los Perros
Porträt über die offenen Wunden des heutigen Chiles.
Die 42-jährige Mariana gehört der privilegierten Oberschicht Chiles an und findet die Privilegien, die sie geniesst, selbstverständlich. Als sich Mariana auf eine Affäre mit ihrem gut 20 Jahre älteren Reitlehrer einlässt, droht diese Beziehung die unsichtbaren Mauern einzureissen, die ihre Familie vor den Schatten der Vergangenheit schützt.
Zum Film
Mariana ist forsch, eigensinnig, lebenslustig. Doch wirklich zufrieden ist sie nicht. Ihr Vater ist es gewohnt, dass alle nach seiner Pfeife tanzen, und das erwartet er auch von seiner Tochter. Ihr Ehemann hat wenig übrig für Gefühle und drängt Mariana dazu, ein Kind zu bekommen. Ob sie überhaupt Mutter werden möchte, scheint niemanden aus ihrer chilenischen High-Society-Familie zu interessieren. Da trifft Mariana beim Reitunterricht auf den um einiges älteren Juan. Die Chemie zwischen den beiden stimmt sofort. Bald mehren sich die Anzeichen, dass Juan in dunkelste politische Machenschaften verstrickt war. Wird das, was er in ferner Vergangenheit getan haben mag, Marianas Gefühle für ihn beeinflussen?
Nicht einfach gemacht
«Los Perros» taucht ein in die chilenische Bourgeoisie, die ihre unrühmliche politische Vergangenheit ohne mit der Wimper zu zucken unter den Teppich kehrt. Dabei ist der Spielfilm von Marcela Said weit entfernt von einfachen Gut-Böse-Schemen. Die chilenische Regisseurin erzählt eine subtile Geschichte über eine Frau, die sich zu befreien versucht und dabei ihren ganz eigenen Weg geht. Ihr Film ist intelligent, packend gespielt und fesselt mit eindringlichen Bildern – kraftvolles Kino aus Lateinamerika.
Stimmen
«Das ist ein Film, der seiner Hauptdarstellerin gehört. Dafür zu sorgen, dass sich auftuende Risse langsam vertiefen und Tapferkeit allmählich über die Zerbrechlichkeit triumphiert, ist nur eine von Antonia Zegers’ vielen Leistungen in diesem Film.» – Screen International | «Ein grosser, facettenreicher Film.» – Positif | «So interessant und verstörend zu beobachten, dass man seine Augen von der Protagonistin, ihrem Gesicht – und somit von ‹Los perros› selbst, der vollständig um dieses Gesicht herum konstruiert ist – kaum lösen kann.» – Filmexplorer | «Die Schatten der Pinochet-Diktatur liegen auch fast drei Jahrzehnte nach ihrem Ende noch über der Gesellschaft des südamerikanischen Landes – das zeigt ‹Los perros› mit grosser Eindringlichkeit.» – St. Galler Tagblatt | «Antonia Zegers verkörpert ihre Rolle mit grosser Genauigkeit.» – Le Journal du Dimanche