Spielfilm | Matar a Jesús
Kolumbien: Wie kann eine Gesellschaft so katholisch und so gewalttätig sein?
Die 22-jährige Paula muss hautnah miterleben, wie ihr Vater von zwei vorbeirasenden Motorradfahrern erschossen wird. Als sie einen der Mörder später zufällig in der Disco trifft, ist sie nur noch von einem Gedanken beseelt: Rache!
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Mit Ausblick über die Dächer ihrer Heimatstadt Medellín ziehen die jüngsten Geschehnisse an der 22-jährigen Paula noch einmal vorbei: Ihr politisch engagierter Vater wird auf dem gemeinsamen Nachhauseweg von zwei vorbeirasenden Motorradfahrern erschossen. Paula kann einen der beiden erkennen, doch die hiesige Polizei ermittelt wochenlang ohne jegliche Spur. Erst als sie dem Mann eines Tages zufällig begegnet, fällt sie einen drastischen Entschluss: In bedächtigen Schritten, zwischen Angst, Faszination und Mitgefühl pendelnd, nähert sie sich dem Auftragsmörder ihres Vaters an. Ein Weg, der sie aus ihrem bürgerlichen Elternhaus schnurstracks in eine völlig andere Welt, in die Armenviertel auf den Hügeln der kolumbianischen Grossstadt, führt. «Matar a Jesús» ist ein soziales Drama, das anhand des Lebens zwei junger Menschen, denen auf brutale Weise Gewalt widerfahren ist, das Porträt einer konfliktbeladenen Gesellschaft zeichnet. Die junge Autorin und Regisseurin des Films Laura Mora weiss nur zu gut, wovon sie spricht: «Der Film ist das Ergebnis schmerzlicher Gedanken, die ich mir nach der Ermordung meines Vaters gemacht habe.»
Stimmen
«Bemerkenswert, dass eine Regisseurin, die selber den von ihr bewunderten Vater verloren hat, über die Filmleinwand dermassen viel Empathie rüberbringen kann.» – Jonathan Holland, Hollywoodreporter | «Nuanced and intimately realistic, the film compassionately illustrates how not only Lita, but Jesús, too, are the victims of a corrupt and violent society. – Stockholmfilmfestival | «The film is wise and perceptive in its suggestion that empathy itself can serve as a form of catharsis.» – Matt Fagerholm, Chicago International Film Festival.