Spielfilm | Oscar Winner 2019 | Green Book
Er ist der beste Jazz-Pianist der Welt, er ist schwarz und hat einen weissen Chauffeur. Charmante Story über eine Freundschaft.
«Green Book – Eine besondere Freundschaft» basiert auf der wahren Geschichte des italienisch-amerikanischen Türstehers Tony Lip, der in den 1960ern zum Fahrer eines schwarzen Pianisten wurde. Für einige ist der Film, der Rassismus anprangert, in seinen Grundwerten unterschwellig selber rassistisch. Für den Oscar als bester Film hat es auf alle Fälle gereicht und Mahershala Ali nimmt das begehrte goldene Männchen als bester Nebendarsteller entgegen.
Zum Film
Tony Lip (Viggo Mortensen), weisser Sohn italienischer Einwanderer, ist ein Mann der Arbeiterklasse. Seine Schulbildung hat nur bis zur siebten Klasse gereicht. Er wird 1962 angeheuert, um als Chauffeur Dr. Don Shirley (Mahershala Ali), den besten Jazz-Pianisten der Welt, von New York City bis in die Südstaaten zu fahren. Dass Don Shirleys Konzerttournee ihn als Schwarzen noch in den Jahren vor der Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King Jr. so weit nach Süden führt, bringt allerdings zahlreiche Schwierigkeiten mit sich. Für ihre Reise müssen die zwei deshalb das Negro Motorist Green Book benutzen, das die wenigen Unterkünfte, Restaurants und Tankstellen führt, die auch schwarze Kunden bedienen.
Hintergrund
In den USA hat sich das Roadmovie «Green Book» bereits sehr erfolgreich geschlagen. Auch bei den Oscars 2019 ist der Film nicht leerausgegangen. Der Film war in den Kategorien Bester Film, Bester Hauptdarsteller (Viggo Mortensen), Bester Nebendarsteller (Mahershala Ali), Bestes Originaldrehbuch und Bester Schnitt nominiert. Gereicht hat es schliesslich für die Auszeichnung Bester Film und bester Nebendarsteller. Die Wahl zum besten Film war für die Fachwelt eher überraschend, zumal der Film auch Kritiker auf den Plan ruft. Obwohl er vordergründig die Rassendiskriminierung in den 60er Jahren der USA anprangert, sei «Green Book» im Grunde ein rassistischer, irreführender, erzkonservativer, neoliberaler Film. Er schiebe das immer noch brandaktuelle Thema Rassismus in die Vergangenheit, genauer gesagt in die frühen 60er Jahre und suggeriere damit vor allem durch das süssliche Ende, dass hier ein Problem bereits gelöst sei, das allerdings in den letzten Jahren wieder verstärkt hochkoche.
Stimmen
«Ein Wohlfühl-Movie der besten Art, hinreissende Hauptdarsteller und einen herzzerreissende Geschichte. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass der Alltag für Schwarze, damals in der USA, wohl härter und weniger fröhlich war, als es der Film darstellt». arttv.ch | «Hinreissende Road-Comedy mit ernsten Untertönen über die Reise eines ungleichen Paars in den Süden der USA.» – Kino.de | «Peter Farrelly drückt die richtigen Knöpfe, um seinem Publikum ebenso berührende wie kurzweilige Oldschool-Wohlfühlkino-Unterhaltung zu bieten. Dabei sind es vor allem die Stars Marhershala Ali und Viggo Mortensen, die mit ihrem sympathischen Spiel zu Hoffnungsträgern in einer Welt werden, wo Freundschaft zwischen Schwarzen und Weissen auch 50 Jahre später noch keine Selbstverständlichkeit ist.» Filmstarts.de | «Dezent wird Humor mit einem Hauch Drama und einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik vermischt und es ist dem Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller Mortensen und Ali sowie dem gut abgestimmten Drehbuch zu verdanken, dass das Ergebnis auf ganzer Linie überzeugt.» – Moviejones.de | Letztlich kann man an den meisten Stellen nicht anders als zu lachen. Die beiden Hauptdarsteller Mahershala Ali und Viggo Mortensen verkörpern ihre Figuren so unfassbar sympathisch, dass man sie einfach lieben muss.» Kinozeit.de