Spielfilm | Ray & Liz
Schonungsloses und brillantes Porträt einer dysfunktionalen Familie.
Mit seinem etwas anderen Familienalbum RAY’S A LAUGH (1996) wurde der britische Fotograf Richard Billingham berühmt. Jetzt kehrt er mit seinem Kinodebüt RAY & LIZ in die Bild- und Figurenwelt seines ersten grossen Erfolges zurück: heim zu seinen Eltern, seinem Vater Ray, seiner übergewichtigen Mutter Liz und den beiden Kindern, die in einer heruntergekommenen Wohnung in den englischen Midlands leben.
Zum Film
Der Alltag bei den Billinghams war taff und nicht ausgesprochen herzlich. Wenn Richard Billingham diesen nun als Drama in den Kinosaal bringt, so erinnert das an die Filme von Terence Davis und Ken Loach. Brillant und schonungslos gefilmt, porträtiert Billingham in stimmungsvollen Bildern das britische Subproletariat der 80er Jahre. Immer wieder lässt Billingham seinen grimmigen Humor durchscheinen. Mit zärtlicher Empathie zeigt er seinen Vater Ray, der sich mit stoischer Disziplin durch den Tag säuft. Der Film ist eine Mediation auf Themen wie Einsamkeit, Vernachlässigung und Mobbing, mit Schauspieler*innen, die dafür angestellt sind, traumatische Episoden der Vergangenheit zu rekonstruieren. «Ich hoffe, authentisch zu sein und zu zeigen, wie das Leben wirklich aussieht, indem ich zu den Originalschauplätzen zurückgehe, dorthin wo die Ereignisse stattfanden», erklärt Richard Billingham. Es gehe ihm um erlebte Erfahrung.
Stimmen
«Ein Film voll Hässlichkeit, aber ganz sicher kein hässlicher Film. Ein eindrückliches Drama, unaufgeregt und bewegend.» – Lucas Barwenczik, filmstarts.de | «Schmerzhaft-klarer Blick in eine dysfunktionale Familie.» – Sonja Hartl, kino-zeit.de | «Ein Film, der hart ist zum Schauen und der einem mit vielen Fragen zurück lässt. Brutale Studie einer auseinander gefallenen Familie.» – Peter Bradshaw, the guardian.com | «Unerwartet berührend und anmutig.» – Geoffrey Macnab, The Independent.