Spielfilm | Three Faces
Von der Lebensrealität einer iranischen Schauspielerin im Wandel der Zeit.
Der bekannten iranischen Actrice Behnaz Jafari wird eine Videobotschaft zugespielt, in der eine junge Schauspielerin eindringlich um Hilfe bei der Flucht vor ihrer konservativen Familie bittet. Von der Selbstmordandrohung des Mädchens berührt, begibt sich Behnaz gemeinsam mit ihrem Freund Jafar Panahi, dem Regisseur von «Three Faces», auf die Suche nach ihr.
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Die Reise führt die zwei in die abgelegenen Berge des nordwestlichen Irans, wo die Traditionen der Vorfahren weiterhin das Leben bestimmen. Auf ihrem Road Trip erleben Behnaz und Jafar manch wunderliches Abenteuer – etwa wenn die einspurige Bergstrasse nur dank ausgeklügelter Hupsignale passierbar ist oder wenn sie einer alten Frau begegnen, die in ihrem ausgehobenen Grab probeliegt. – Die «Three Faces» des Films sind die drei Künstlerinnen Behnaz, Marziyeh und Sharzad, welche die drei Entwicklungsstadien einer Schauspielerin im derzeitigen Iran repräsentieren: die Junge, die gegen die Familie ankämpfen muss, um an die Schauspielschule gehen zu können, die erfolgreiche Schauspielerin, die von den Männern nicht ernstgenommen wird sowie die Alte, die als Gauklerin verunglimpft und aus dem Dorf vertrieben wurde. Behutsam und still erzählt der Panahi – welcher wie schon in seinem letzten Film «Taxi Teheran» selbst als Figur im Film agiert – mit humorvollem Blick die Geschichte dieser Frauen, die er im Hintergrund präsent bleiben lässt, während im Vordergrund die Männer des Dorfes den Raum einnehmen für ihre vermeintlich viel gewichtigeren Probleme. «Three Faces» gewann in Cannes die Palme für das Beste Drehbuch.
Stimmen
«Ein weiterer clever-charmant verpackter Gesellschafts-(Meta-)Kommentar von Jafar Panahi.» – Filmstarts.de | «In beeindruckend stillen Bildern erzählt Panahi die Geschichte von drei aussergewöhnlichen Frauen, die zwischen Kunst, Fortschritt und Tradition ihren Weg gehen.» – starbesuch.de | «Wie schon bei «Taxi Teheran» fällt es nicht schwer, die vermeintlich simple Erzählung als clever-doppelbödigen Meta-Kommentar über das politische System und die patriarchale Gesellschaft im Iran sowie über die (Ohn-)Macht des Kinos zu durchschauen.» – Christoph Peterson, filmstarts.de