Spielfilm | Zama
- Publiziert am 15. Mai 2018
Wann findet das Leben statt, wenn nicht jetzt?
Don Diego de Zama ist ein untergebener Beamter der spanischen Krone in einer fernen Kolonie in Lateinamerika. Jedes Jahr hofft er auf seine Versetzung, die ihn näher zu seiner Familie bringt. Doch der Befehl kommt und kommt nicht.
Zum Film
Der Beamte Don Diego de Zama verrichtet seinen Dienst in Asunción, Paraguay, in einem äusserst bescheidenen Aussenposten der spanischen Kolonialverwaltung. Er ist zwar die rechte Hand des Gouverneurs, hat jedoch faktisch wenig zu sagen. Hier wartet Zama auf einen Brief des Königs, der ihm die erhoffte Versetzung in eine aufregendere, kultiviertere Gegend bringen soll. Zama will zu seiner Frau und seinen Kindern, die in der Heimat auf ihn warten. Doch er kommt nicht vom Fleck. Über das Hoffen und das Warten vergeht Zamas Leben…
Zama soll nicht als historischer Film betrachtet werden. Die Regisseurin Lucrecia Martel hat sich Freiheiten gegenüber der Geschichte erlaubt. Und dies ohne Gewissensbisse, da diese von weissen Männern geschrieben wurde, die den Eingeborenen jegliche Qualitäten aberkannten – und ebenso den Frauen. Martel schafft eine dystopische Welt, die die Atmosphäre der spanischen Kolonien im Lateinamerika des 18. Jahrhunderts wiedergibt, wo die Männer Mühe haben, ihre europäische Identität zu bewahren, welche ihr letzter Stolz bleibt, wenn alles andere in Verwahrlosung versinkt. «Zama taucht tief in die Zeit der sterblichen Menschen ein, in diese kurze Existenz, durch welche wir begierig nach Liebe streifen und dabei genau Jenes zertrampeln, was geliebt werden könnte», erklärt Regisseurin Martel: «Wir verschieben den Sinn des Lebens, als wäre der wichtigste Tag derjenige, der noch nicht da ist.»
Stimmen
«Eine phänomenale malerische Symphonie […], die Gesten und Blicke mit einer verblüffenden Nähe festhalten.» – Martial Knaebel, Trigon Film | «Eine Einladung für die Sinne.» – Clarín | «Génial, sidérant.» – Libération | «Une merveille étrange et sensuelle.» – The Guardian | «Ein wunderbarer, faszinierender Film von einzigartiger Rätselhaftigkeit » – Ciné-Feuilles | «Une aventure surréaliste qui parvient à questionner le colonialisme et le rapport de classes de la plus étonnante des façons.» – filmdeculte.com