The Letter
Ein filmisches Werk von grossem Reichtum.
Wie eine Grossmutter trotz ihres hohen Alters denen, die sie umbringen wollen, mutig die Stirn bietet und ihren Enkel sein eigenes Leben zurückstellt, um dieser unbeugsamen und unerschrockene Frau zur Seite zu stehen. Ein Dokumentarfilm, der sehr nahe an seine Protagonist*innen und den zugrunde liegenden Generationenkonflikt herankommt, dank des einfühlsamen Regieduos Maia Lekow und Christopher King.
Zum Film
Margaret Kamango ist eine alte Frau, die fast 100 Jahre alt ist. Sie ist eine sanfte, ironische Frau, die ihr Feld weiterhin bewirtschaftet, aber warum wird sie mit dem Tod bedroht? Ihr Enkel Karisa ist besorgt und beschliesst, seinen Job in Mombasa aufzugeben, um zurück ins Dorf zu gehen und nachzuforschen. Maia Lekow und Christopher King folgen ihm bei seinen Ermittlungen und machen daraus einen gehaltvollen Film. «The Letter» pflegt einen ruhigen Rhythmus, wie Karisa, der jedem geduldig zuhört und damit eine Qualität des Zuhörens demonstriert, die sowohl wertvoll als auch kommunikativ ist und sich auf die Betrachtenden überträgt. Keine der Begegnungen und Diskussionen, an denen Karisa teilnimmt, sind müssig, sie sind sogar oft faszinierend, weil der junge Mann sie reden lässt. Das Ergebnis ist ein Werk von grossem Reichtum, unterstrichen durch eine aussergewöhnliche Musik, komponiert und gespielt von Maia Lekow selbst. Die Filmschaffenden gehen nicht über die Familie Kamango hinaus und schaffen es dennoch, sich dem Universellen zu nähern.
Stimmen
«Ein ergreifendes Familiendrama, das die unbewältigten Traumata des Kolonialismus aufzeigt.» – Exberliner | «Der Film hat mich aufgewühlt» – Ngugi wa Thiong’o