Tideland
Ein Fantasiefilm ohne dramaturgische Höhepunkte, jedoch mit einer herausragenden Jungdarstellerin. 6 von 10 Filmperlen.
Synopsis: Die zehnjährige Jeliza-Rose zieht nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater aufs Land. Als er stirbt, bleibt das Mädchen allein in der Ruine eines Farmhauses zurück. Sie flüchtet sich mehr und mehr in Fantasiewelten, in denen sie sich gegen bizarre Bedrohungen wehren muss.
Kritik: Regisseur Terry Gilliam beschreibt seinen neuen Film als „Alice im Wunderland“, die auf „Psycho“ trifft. In der Tat erfährt Gilliams Alice eher trostlose Szenerie und psychopathische Momente denn eine Welt der Wunder. TIDELAND ist eine bildgewaltige Tour de Force, die nicht nur der überaus begabten Jungdarstellerin Jodelle Ferland in der Rolle der Jeliza-Rose, sondern auch dem geneigten Kinogänger einiges abverlangt. Bereits nach rund zwanzig Filmminuten verabschiedet sich eine starke Figur (Jeff Bridge als Vater) mit einer Überdosis vom verkoksten Diesseits. Zurück bleiben Nebenfiguren, die bizarr und überzeichnet wirken, sodass kaum Empathie aufkommen will. Auf der Strecke bleibt auch die Erzähldramaturgie. Die Handlung dümpelt beliebig dahin und findet nach zwei Stunden ein Ende. Kürzer wäre besser gewesen. Der unbestrittene Höhepunkt von TIDELAND ist jedoch die blutjunge Mimin Jodelle. Mit Überzeugung lässt sich urteilen – ein Wunder(Kind)…(IF).