Eine japanische Starmoderatorin weilt in Usbekistan, um für eine Reisesendung die ursprünglichen und exotischen Seiten des Landes zu entdecken. Aber nichts läuft wirklich wie geplant. Kiyoshi Kurosawa gehört längst zu den wichtigsten Filmschaffenden Asiens. Für einmal verlässt er hier seine mitunter harte Vision der modernen Welt, um uns eine friedlichere und optimistischere Reise anzubieten.
To the Ends of the Earth
Zum Film
Das vorsichtige Wesen von Yoko (Japans Star Atsuko Maeda) wird arg auf die Probe gestellt, als sie nach Usbekistan reist, um die letzte Episode ihrer Reisesendung zu drehen. Yoko moderiert ein in ihrer Heimat beliebtes Reisemagazin, kann aber nicht überspielen, dass sie von einer Insel stammt und irgendwie isoliert wirkt wie viele junge Landsleute, wenn sie die Insel verlassen. «Lost in Translation» gibt es eben auch in umgekehrter Richtung. Das Filmteam reist durchs Land, filmt im wunderbaren Samarkand und an beliebten Spots, besucht einen Markt, versucht das lokale Essen und fühlt sich nie richtig wohl. Für Yoko kommt dazu, dass in Tokyo ihr Freund wartet und sie sich um ihn Sorgen macht, weil er beider Hafenfeuerwehr arbeitet und da einen Job hat, der gefährlich sein kann. Bei ihren Streifzügenauf eigene Faust stösst Yoko mitten inder Nacht auf eine eingezäunte Ziege, die die Japanerin vor laufender Kamera befreien will.
arttv Rezension
«To the Ends of the Earth» lief beim letztjährigen Locarno Film Festival als Abschlussfilm, es ist ein Projekt, das zur 25-Jahr-Feier des Bestehens diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und Usbekistan realisiert wurde. Die Geschichte des japanischen TV-Sternchens Yoko (Pop-Sängerin Atsuko Moeda), das zusammen mit einer Equipe eine Reportage, Typ «Fernweh», in dem zentralasiatischen Land realisiert, bietet eine ganze Reihe urkomischer «Lost-In-Translation»-Situationen. Als leichtfüssig inszeniertes Roadmovie bewegt sich «To the Ends of the Earth» geschickt zwischen dem historischen Samarkand, prachtvollen Naturlandschaften und der sowjetisch geprägten Metropole Taschkent. Nebenbei baut Regisseur Kiyoshi Kurosawa eine tränenreiche Liebesgeschichte ein, bei der zuletzt Atsuko Moedas Gesangskünste voll zum Tragen kommen.
Geri Krebs, arttv.ch