Visions du Réel Nyon | Festivaldirektor Luciano Barisone
Die 47. Ausgabe von Visions du Réel sei wie ein Bad im Jungbrunnen, verspricht Festivaldirektor Luciano Barisone im art-tv-Interview. Thematischer Schwerpunkt ist nämlich die Jugend, Synonym für Widerstand, Freiheit und Träume. Erfreulich ausserdem die grosse Anzahl Schweizer FIlme im Programm.
Die Jugend zwischen Widerstand und Poesie
Nachdem er mit seinem Auswahlkomitee Festivals auf der ganzen Welt besucht und mehr als 3000 Filme visioniert hat, wählte Luciano Barisone, Direktor von Visions du Réel, für die Ausgabe 2016 insgesamt 180 Filme aus. Dabei rückt ein Thema besonders in den Vordergrund: Die Jugend ist im aktuellen Programm besonders stark vertreten. «Die Filme des diesjährigen Programms werden von Personen bevölkert, die auf bestimmte Art und Weise Widerstand leisten», kommentiert Luciano Barisone. «Daher ist es nicht wirklich erstaunlich, dass das Thema Jugend allgegenwärtig ist. Rebellisch oder verträumt, auf der Suche nach Freiheit und willentlich zukunftsorientiert, ist die Jugend der Vektor dieses ganz besonderen, dem Dokumentarfilm eigenen Widerstands».
Erfolgsjahr für den Schweizer Dokumentarfilm
Total 180 Filme aus 49 Ländern werden gezeigt, davon 90 Weltpremieren und 26 internationale Premieren, welche die Zuschauenden mit auf die Reise nehmen. Mit stattlichen 30 ausgewählten Filmen steht der Schweizer Film im Rampenlicht. Und das habe nicht etwa damit zu tun, dass man Schweizer Filme bevorzugt behandeln würde, betont Luciano Barisone, «sondern wirklich damit, dass dieses Jahr besonders viele qualitativ hochstehende Schweizer Filme eingereicht worden sind.» Vier davon haben es sogar in die prestigeträchtige Sektion des internationalen Wettbewerbs geschafft: «Looking Like My Mother» von Dominique Margot, «Like Dew in the Sun» von Peter Entell, «Wild Plants» von Nicolas Humbert und «Calabria» von Pierre-François Sauter.