Zwischenwelten
Ein Film, der erstmals Einblicke in alternative Heilmethoden im Appenzellerland gibt.
«Der Film wirkt wie ein Medikament», war eine der Rückmeldungen, die der Regisseur bei den Solothurner Filmtagen zu hören bekam. Der Dokumentarfilm «Zwischenwelten» liefert keine Lösungen: Er sucht, er hinterfragt und bleibt dabei doch in der Rolle des Beobachters, der sich dem Rätsel des Heilens nähert, für das es keine eindeutigen Antworten gibt.
Der Regisseur und Filmemacher Thomas Karrer ist im Appenzellerland aufgewachsen. Seit 2006 arbeitet und schneidet Thomas Karrer seine Dokumentarfilme im Palais Bleu, einer Kunst-, Atelier- und Wohngenossenschaft, die das ehemalige Bezirkspital in Trogen (AR) übernommen hat. Im einstigen Operationssaal entsteht der Schnitt seiner Filme. Der ehemalige Operationssaal beeinflusste seinen Umgang mit Leben und Tod, mit Krankheit und Gesundheit.
Zum Film
Thomas Karrer nimmt uns mit auf eine Reise ins Appenzellerland, wo seit jeher ein besonderer Umgang mit Geistheilern besteht. Naturheilpraktiker stellen hier Tinkturen und Salben her, und ergänzen mit ihren alternativen Heilmethoden die Schulmedizin. So entstehen aussergewöhnliche Arten der Zusammenarbeit. Denn was zählt, ist nicht nur die Heilung sondern auch der Weg dorthin.
«Der Patient soll sich nicht mit der Krankheit, er muss sich mit der Gesundheit auseinandersetzen. Nur so kann Heilung passieren.» André Peter
Hintergrund
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kennt Appenzell Ausserrhoden ein Gesundheitsgesetz, das offen und liberal gegenüber Naturheilpraktikern ist. Sie stellten schon früh ihre eigenen Wundsalben und Mittelchen her. Im katholischen Innerrhoden gibt es mehr Gebetsheiler als Hausärzte. Von Ohr zu Ohr werden Namen und Adressen weiter gereicht um vor «Hitz und Brand» zu schützen. Praktisch jede Familie in Appenzell kennt einen von ihnen. Doch noch keiner hat vor laufender Kamera über seine Tätigkeit gesprochen…