Lukas Leuenberger | Versuch über das verstolperte Leben
- Publiziert am 22. November 2019
Neues aus dem Schweizer Bücherherbst.
«Hätte ich mich in den Jahren des Aufstiegs mehr mit meiner Tendenz zu grandiosen Fehlleistungen beschäftigt statt rauschhaft grandiose Erfolgsaussichten zu halluzinieren, wäre es möglicherweise anders ausgegangen. Wenn ich denn die richtigen Schlüsse daraus gezogen hätte. Hätte, wäre, wenn.» – Der hier so ehrlich mit seinem Leben abrechnet, ist keine fiktive Romanfigur, sondern der Berner Theaterproduzent Lukas Leuenberger …
Zum Buch
«Als ich Brandauer gefragt habe, wo er denn die Ursache dafür sehe, warum ich mir gegen meinen Willen immer und immer wieder selbst das Bein stelle, meinte er: ‹Lukas, ich spazier’ mit Ihnen jederzeit einmal um den Genfersee, damit wir darüber reden können, aber herausfinden müssen Sie es » – aus «Lukas Leuenberger – Versuch über das verstolperte Leben.» Nun, Lukas Leuenberger hat sich tatsächlich schreibend in das Thema eingegraben, um es herauszufinden. Sein Buch handelt vom Schaffen und Scheitern eines Impresarios, der einst hoffnungsvoll auszog, Theater zu machen und dabei mehr als einmal ins Straucheln geriet. Also erfand auf seine älteren Tage hin ein zweites Standbein namens «EINSTEIN Kaffee & Rauchsalon» – Ein Grosserfolg, der als persönliches Drama endete. Mit der Krise kam schliesslich das Schreiben über das verstolperte Leben.
Über Lukas Leuenberger
Lukas Leuenberger, geboren 1962 im Pfarrhaus in Steffisburg, verwirklicht ab 1983 als freischaffender Produzent zahlreiche Theaterprojekte (Auswahl): 1988 Uraufführung «Die schwarze Spinne» nach Jeremias Gotthelf in der Dramatisierung von Hansjörg Schneider, Freilichtaufführung in Trachselwald im Emmental | 1991 «Herkules und der Stall des Augias» von Friedrich Dürrenmatt, im Nationalratssaal im Bundeshaus in Bern | 1992 «Jeanmaire. Ein Stück Schweiz» von Urs Widmer in den Vidmarhallen in Bern, in der Inszenierung von Rolf Lyssy | 1998 Uraufführung «Speer» von Esther Vilar in der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin, in der Inszenierung von Klaus Maria Brandauer | 1998 «Die Gerichtsnacht oder was ihr wollt» von Ulrich Bräker | 2001 Opernaufführung «Le Devin du Village» auf der St. Petersinsel von Jean-Jacques Rousseau und «Bastien und Bastienne» von Wolfgang Amadeus Mozart, unter der künstlerischen Leitung von Christian Brandauer, mit der Camerata Wien | 2004 Friedrich Schillers «Wilhelm Tell» mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar auf dem Rütli | 2006 «Die Dreigroschenoper» von Bertolt Brecht und Kurt Weill im Admiralspalast in Berlin, unter der künstlerischen Leitung von Klaus Maria Brandauer | Zwischen 2009 und 2011 initiiert und realisiert Lukas Leuenberger das «EINSTEIN, Kaffee & Rauchsalon», im Berner Einstein-Haus – und lässt es sich wegnehmen. Danach schreibt er das Buch «Versuch über das verstolperte Leben».