Mephisto | Viktor Martinowitsch | «Mova»
Die Droge «Mova» gibt dem Roman des weissrussischen Autors Viktor Martinowitsch den Titel. Sie besteht aus Buchstaben.
Wer sie liest, wird high. Eine Groteske, ein Krimi, ein Albtraum, ein Rausch. Heftiger Stoff in Buchform, dessen Konsum man nur wärmstens empfehlen kann.
Subversive Gesinnung
Martinowitschs Roman ist raffiniert und temporeich erzählt und lässt eine groteske Atmosphäre der Paranoia entstehen. Doch die Realität holt die Fiktion ein: Fast zeitgleich zum arttv Interview wurden in der weissrussischen Hauptstadt Minsk friedliche Demonstrationen brutal zerschlagen, und es kam zu hunderten von willkürlichen Verhaftungen. Der Vorwurf: Die Beschuldigten hätten öffentlich Belorussisch gesprochen – ein Anzeichen für ihre subversive Gesinnung. Viktor Martinowitschs Verleger, der sich ursprünglich auch unter den Verhafteten befand, ist inzwischen glücklicherweise wieder auf freiem Fuss. Es erwartet ihn jedoch noch ein Gerichtsprozess.