Schweizer Grand Prix Literatur | Anna Felder
Die höchste Schweizer Literaturauszeichnung geht dieses Jahr an eine Luganerin in Aarau.
Unter den Schweizer Literaturen ist die von Anna Felder eine diskrete und dennoch äusserst faszinierende Erscheinung. Die 80-Jährige erhält für ihr Gesamtwerk den mit 40’000 Franken dotierten Grand Prix Literatur Schweiz.
Zauberhafte Leichtigkeit
Sie wurde 1937 in Lugano geboren, hat in Zürich und Paris studiert. Heute lebt sie in Aarau und im Tessin. Von ihrem ersten, 1970 erschienenen Roman «Quasi Heimweh» bis zu den 2017 veröffentlichten Kurzgeschichten des Bandes «Liquida» schuf Anna Felder ein Werk, das durch seine Poesie und Musikalität, seinen feinen Humor und seinen genauen Blick auf die Menschen und die Natur besticht. Ihre Themen sind unspektakulär: Es geht um Beziehungen zwischen Menschen, aber auch um Dinge und Orte des täglichen Lebens. In subtilem Wechsel zwischen direkter und indirekter Rede, Dialog und Erzählung präsentieren sich ihre Texte mit zauberhafter Leichtigkeit und Virtuosität. Das Bundesamt für Kultur ehrt die Tessinerin mit diesem Preis «für die Originalität ihres Gesamtwerks mit seinem subtilen Stil, geprägt von Menschlichkeit und Humor.»