SNB | Ich schweige nicht!
Die Ausstellung der Schweizerischen Nationalbibliothek zeigt die faszinierende Vielseitigkeit des Schriftstellers Carl Albert Loosli. 2 Sonderveranstaltungen am 17. Juni in Bern.
Carl Albert Loosli (1877-1959) zählt zu den bedeutenden Intellektuellen und Schriftstellern der Schweiz des 20. Jahrhunderts. Anlässlich seines 50. Todestages wird sein gesellschaftspolitisches Wirken in einer Ausstellung beleuchtet. Die Auseinandersetzung mit der zu Lebzeiten diffamierten, widersprüchlichen Figur C. A. Looslis erschliesst kultur- und sozialgeschichtliche Zusammenhänge der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind.
«Ich schweige nicht!» ist eine Ausstellung der Carl-Albert-Loosli-Gesellschaft, mit Unterstützung des Schweizerischen Literaturarchivs der Nationalbibliothek. Konzeption und Realisation durch Palma3.
Rechtzeitig zum 50. Todestag Looslis ist ausserdem im Rotpunktverlag der letzte Band der 7-bändigen Werkausgabe erschienen. »Eine editorische und verlegerische Großtat«, lobt Manfred Papst in der NZZ am Sonntag.
Die Bände dieser Werkausgabe sind nach thematischen Schwerpunkten geordnet (also nicht, wie sonst bei Werkausgaben üblich, nach literarischen Formen, wie Romanen, Erzählungen, Gedichten, Aufsätzen, Briefen usw.). Jeder Band ist als Lesebuch gestaltet, das heißt: Das jeweilige Thema wird entlang von Looslis intellektueller Entwicklung in einem möglichst kurzweiligen und anregenden »Mix« der Formen entwickelt. Dabei finden sich abwechselnd literarische Texte und Essays, Leitartikel, Briefe usw. Auch einzelne Mundartgedichte und einige der auf Französisch verfassten Texte werden einbezogen. So sind die Entwicklungslinien nachvollziehbar und es kommt themenimmanente Spannung auf. Fredi Lerch und Erwin Marti, die Herausgeber der Carl Albert Loosli-Werkausgabe, erhielten am 17. Juni den mit 10 000 Franken dotierten Anerkennungspreis für Editionsarbeit im Rahmen der »Literarischen Auszeichnungen 2009 des Kantons Bern«.