Preisverleihung CH-Dokfilm | Wettbewerb 2011
«Gasthaus Helvetia» heisst das Siegerprojekt des zweiten CH-Dokfilm-Wettbewerbs des Migros- Kulturprozents. Der Zürcher Dokumentarfilmer Eric Bergkraut durfte im Rahmen der Solothurner Filmtage die Auszeichnung entgegennehmen.
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Freiheit in der Beiz
Ist die «Wirtschaft» ein Ort der Freiheit? Mit dieser These ging der 1957 geborene Dokumentarfilmer Eric Bergkraut an sein Filmprojekt «Gasthaus Helvetia» heran und liess sich vom angedachten Gegenteil und der möglichen Bestätigung in gleicher Weise überraschen. Um welche Freiheit(en) handelt es sich? Die Gasthäuser, die für Eric Bergkraut nur deshalb ungewöhnlich sind, weil sie gewöhnlich sind, stehen in drei unterschiedlichen Landesteilen. Spiegeln sie und ihre Gäste die wortreichen oder wortkargen Freiheiten unterschiedlicher Kulturen wider? Oder ist – Zitat Bergkraut – «tote Hose das allgemeine Programm»?
Preis für den Sieger: Übernahme der Produktionskosten
Mit seiner Idee, das Thema Freiheit auf einer Reise durch Schweizer Stammkneipen zu filmen, überzeugte Eric Bergkraut die Jury. «Die Globalisierung mit ihren Auswirkungen auf die Menschen hat positive Aspekte, geht jedoch gleichzeitig mit einem kulturellen Verlust einher,» sagt Hedy Graber, Leiterin der Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bundes und Jury-Präsidentin. Gerade vor diesem Hintergrund sei der Film ein spannendes Zeitdokument. Auf die beobachtete Freiheit des Gewöhnlichen und deren Herausforderungen dürfe man gespannt sein. Das Migros-Kulturprozent übernimmt mit Beteiligung der SRG SSR die Kosten für die Realisierung des Films. Wie Eric Bergkraut seine Ideen filmisch umsetzen wird, zeigt sich im April 2013. Dann soll der Film voraussichtlich an den Visions du Réel in Nyon Premiere feiern.
Mut? Mut!
Unter dem Titel «Mut? Mut!» schreibt das Migros-Kulturprozent zum dritten Mal seinen CH-Dokfilm-Wettbewerb aus. Es lädt Schweizer Filmschaffende ein, sich in dokumentarischer Form mit aktuellen Fragen rund um das Thema Mut zu befassen. Gesucht werden filmische Ideen aus dem alltäglichen, sozialen, politischen und ökonomischen Umfeld – kurz: dem globalisierten Lebenskontext in der Schweiz –, die sich in eigenständiger und differenzierter Weise mit der Antriebsfeder menschlichen Denkens und Handelns auseinandersetzen.