Zug | 20 Jahre Museum für Urgeschichte(n) | «Rückblende»
Welche Rolle spielt die Fotografie in der Archäologie ? Das Museum für Urgeschichte(n) in Zug lässt den Museumsfotografen zurückblicken.
Von analog zu digital, von wegweisenden Funden zu Museumsshop und Merchandising – Eine Ausstellung des Museums für Urgeschichte(n) in Zug blickt auf ereignisreiche 20 Jahre zurück.
Mit dem Auge des Fotografen
Seit 20 Jahren befindet sich das Museum für Urgeschichte(n) Zug in der Shedhalle eines ehemaligen Industriebetriebs an der Hofstrasse 15. Die Ausstellung «Rückblende» erzählt aus der Perspektive des Museumsfotografen. Welche Kameras kamen zum Einsatz? Wie hat sich die Technik während der letzten 20 Jahre verändert? Die Ausstellung zeigt damit die Vielseitigkeit der Museumsarbeit. Manches kann das Publikum gleich selbst ausprobieren, sei es am Selfie-Point oder in der Dunkelkammer. Jeweils am zweiten Mittwoch des Monats arbeitet der Museumsfotograf in der ausstellungseigenen Dunkelkammer. Das Publikum kann ihm über die Schultern schauen und mitarbeiten, erstmals am 15. November. Weitere Daten auf der Website.
Schweizer Welterbe
Ausserdem geht es natürlich auch um die Archäologie. Zentrale Ereignisse aus der lokalen und internationalen Archäologie und Vermittlungsschwerpunkte des Museums stehen an fünf weiteren Stationen im Zentrum. Zur Sprache kommen bedeutende Zuger Fundstellen wie Zug-Sumpf und Cham-Hagendorn, aber auch die Entdeckung von «Ötzi», dem Mann aus dem Eis. Nicht fehlen darf der Entscheid der UNESCO, die Pfahlbauten rund um die Alpen ins Welterbe aufzunehmen.
Immer wichtiger: Museumsshop
Die interaktive Umsetzung macht «Rückblende» zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Am Beispiel des römischen Cham-Hagendorn wird die wachsende Bedeutung von Museumsshop und Merchandising dargestellt. Besucher begegnen Merkur auf Schirmen und Turnbeuteln oder Venus im Kinderbuch und als Seife. Genau hinzuschauen gilt es, wenn man die Makroaufnahmen von Fundstücken aus Pfahlbaustationen den entsprechenden Originalfunden zuordnen möchte.
Bis zu 16000 Jahre alte Funde
Das Museum für Urgeschichte(n) besteht seit 1930. Später wurde das Museum schrittweise vom Kanton Zug übernommen. 1994 beschloss die Regierung die komplette Neugestaltung des Museums in neuen Räumlichkeiten. Am 8. November 1997 konnte das Museum in Teilen der Shedhalle der ehemaligen Landis & Gyr an der Hofstrasse in Zug neu eröffnet werden. Die permanente Ausstellung präsentiert die ur- und frühgeschichtlichen Bodenfunde aus dem Kanton Zug. Die ältesten Funde aus der Altsteinzeit sind rund 16’000 Jahre alt, die jüngsten stammen aus dem Frühmittelalter (um 800 n. Chr.). Das Konzept aus dem Jahr 1997 spricht besonders auch Kinder und Familien an. Lebensgrosse Figuren und Siedlungsmodelle veranschaulichen das Leben vergangener Zeiten auf bildhafte Weise.