Klassik-Festival Boswiler Sommer | «Delikatessen»
Musik als Schlaraffenland: Der Boswiler Musiksommer steht dieses Jahr im Zeichen des Geniessens.
Unter dem Stichwort «Weltklassik» kommen in Boswil – in der wohl berühmtesten Konzertkirche der Schweiz – verschiedene musikalische Welten zusammen. Die tönenden Delikatessen stammen diesmal unter anderem aus Europas Norden, der Neuen Welt und aus Fernost.
Klassik weltweit
«Butterfly Lovers» der chinesischen Komponisten He Zhanhao & Chen Gang ist ein Violinkonzert von 1958, das auf einem bekannten Volksmärchen basiert. Zu hören war es am Eröffnungabend des diesjährigen Boswiler Sommers. Hier sollen verschiedene klassische Musikwelten zusammen finden. Für das diesjährige Festival heisst das: Werke von Bach, Mozart, Haydn, Strauss und Schubert stehen auf dem Programm. Es kommt aber auch Musik des Norwegers Knut Nystedt, des Argentiniers Astor Piazzola, des zeitgenössischen US-Komponisten Lowell Liebermann sowie die Filmmusik des Eastern-Movies «Crouching Tiger Hidden Dragon» zur Aufführung.
Motto: Delikatessen
Das Klassik-Festival setzt auf Klasse statt Masse: Die Alte Kirche bietet nur rund 280 Personen Platz. Diese kommen aber in den Genuss einer sehr guten Akustik. A propos: Der Genuss steht diesmal an den 13 Konzerten im Vordergrund. «Delikatessen» lautet das diesjährige Motto, die Abende tragen auf die Kulinarik anspielende Titel wie «BUTTER ZART», «SILBER PERLEND», «ROT MUNDEND» oder gar «VERZUCKERT OPULENT». An letzterem Abend kommen beispielsweise zwei Konzerte der Komponisten Elgar und Nielsen zur Aufführung, die trotz Wesensverschiedenheit wegen ihrer Opulenz und süsser Schwere doch verwandt sind.
Abendessen im Garten
Leiblicher Genuss spielt aber nicht nur als Metapher eine Rolle: Fürs Open-Air Catering ist das Hotel Krone Lenzburg zuständig. Vor den Abendkonzerten gibt es jeweils ein eigenes Konzertmenu. Beim Essen im Garten des Künstlerhauses lässt es sich auf die Bünzebene und zu den Alpen blicken.