Opernfestival Engadin | Il Barbiere di Siviglia
Im legendären Grandhotel Maloja Palace produziert das Opernfestival Engadin den Barbiere di Siviglia, ein spezielles Erlebnis.
Das «Maloja Palace» war bei seiner Eröffnung im Juli 1884 das grösste und modernsteHotel des gesamten Alpenraums. Es hatte bereits Aufzüge und eine mit Ozon angereicherte Klimaanlage, ein Novum. Auch für spektakuläre Inszenierungen war das Hotel bekannt. Beim «venezianischen Dîner» wurde beispielsweise der Speisesaal mit Wasser geflutet. Doch die Freude für seinen Besitzer, den belgischen Graf de Renesse, war von kurzer Dauer. Nach fünf Monaten gingen die Lichter bereits wieder aus, auch weil im benachbarten Italien die Cholera wütete. Jetzt macht das einstige Luxushotel als Opernbühne von sich reden. Am 27. Juni 2009 ging dort die Premiere des «Barbiere di Siviglia» über die Bühne, eine Produktion von Opera St. Moritz AG.
Anders als in klassischen Opernhäusern spielt das Publikum beim OpernFestival Engadin eine wichtige Rolle, sagt die österreichische Regisseurin Karoline Gruber. «Die Oper spielt unmittelbar vor dem Publikum, eine Trennung durch den Orchestergraben gibt es nicht.» Darin liegt die Herausforderung für Künstler und Regisseurin. Gruber: «Bei der szenischen Gestaltung muss man genau überlegen, wohin der Sänger singen und spielen soll, er ist von drei Seiten vom Publikum umgeben.»