Opernhaus Zürich | Idomeneo
«Idomeneo» handelt vom Widerstreit zwischen der Pflicht gegenüber den blutrünstigen Göttern und der Treue zu den Menschen.
In Mozarts grandioser Oper «Idomeneo» stehen alle Figuren auf der Schwelle zu einer neuen Existenz. Der Krieg von Troja ist vorbei, aber das Leid der Menschen ist noch längst nicht vorbei. Die neue Zürcher Produktion überzeugt vor allem musikalisch.
Zum Stück
Dem Wunderkindalter entwachsen, im Begriff, sich von seinem Vater zu lösen und sich als freischaffender Musiker zu behaupten, schreibt Mozart mit «Idomeneo» seine unkonventionellste und musikalisch reichhaltigste Opernpartitur, aber auch seine abgrundtiefste. Wohl in keinem anderen Bühnenwerk Mozarts sind die Figuren derart innerlich zerrissen gezeichnet, mit ihren eigenen menschlichen Schwächen und seelischen Haltlosigkeiten konfrontiert wie in «Idomeneo».
In seiner Oper «Idomeneo» griff Wolfgang Amadeus Mozart zum ersten Mal in die Gesamtanlage des Werks ein, stellte Forderungen, legte sich mit Sängern an und liess sich jeden Kompromiss mit den Mäzenen abringen.
Stimmen
«Das Orchestra La Scintilla begeistert unter der ungemein differenziert und zupackend gestaltenden Leitung von Giovanni Antonini mit Prägnanz und spannungsgeladener Dramatik, das Dramma per musica entwickelt sich also ganz aus der Musik heraus, mit wuchtigen Akzenten und dynamisch explosiv ausgeloteten accompagnati […] Der Chor der Oper Zürich (einstudiert von Ernst Raffelsberger) bleibt dem wichtigen Part in Mozarts einziger ‹Choroper› nichts an klangvoller Ausdrucksstärke schuldig. Sehr gut lösen die vier Sänger*innen Anna Soranno, Marha Villegras, Tae-Jin Park Mamuka Tepnadze ihre solistischen Aufgaben als zwei Kreterinnen, bzw zwei Trojaner. Ausgezeichnet klingt der Bass von Ildo Song als Stimme des Orakels aus dem Off.» – Kaspar Sannemann, Oper aktuell