Opernhaus Zürich | La forza del destino
«Mit unerbittlicher Notwendigkeit in die Katastrophe» Bestimmen wir selbst über unser Leben, oder wird es vom Spiel des blinden Zufalls gelenkt?
«Die Welt spielt verrückt. Was sind das bloss für Zeiten!» Dieser Satz aus Fra Melitones Munde, dem brummeligen Mönch aus «La forza del destino» (Die Macht des Schicksals), könnte programmatisch für Giuseppe Verdis 1861 uraufgeführte Oper stehen. Der knapp 50-jährige Verdi entwarf mit seinem gigantischen Melodramma ein schonungsloses Porträt einer von Kriegen geprägten, zerbrochenen Gesellschaft.
Untergang einer Familie
Den Kern dieser Geschichte bildet wie so oft bei Verdi eine Familie mit Vater, Tochter und Sohn. Erzählt wird ein ganz archaischer Konflikt. Leonora liebt Don Alvaro, ihr Vater ist jedoch gegen diese Verbindung. Bei der missglückten Flucht der Liebenden kommt der Vater zu Tode, und die Familie ist auf einen Schlag zerstört, zumal es Leonoras Bruder Carlo nicht schafft, seine verletzte Ehre und tiefe Kränkung zu überwinden. Leonora, ihr Bruder und ihr Geliebter finden keine Ruhe, bis am Ende die ganze Familie ausgelöscht ist. Diese tragische Erzählung kombiniert Verdi mit kollektiven Kriegsszenen. Es tauchen episodisch Nebenfiguren auf, die im Hintergrund die Strippen zu ziehen scheinen.
Stimmen
«Die Philharmonia zeigt sich an der Premiere in bester Form. Und Fabio Luisi beweist einmal mehr, dass er ein profunder Kenner des italienischen Repertoires des 19. Jahrhunderts ist.» – Thomas Schacher, NZZ | «All die unterschiedlichen Ansätze versanden alle oder bleiben Stückwerk, wo sie halt gerade vielleicht etwas passen. Das kannte man in ein bisschen anderem Gewand vor Homokis Direktion in Zürich schon zur Genüge. Da hätte man sich oft mit den reinen sängerischen Leistungen etwas trösten können. Aber die sind jetzt durchzogen.» -Tobias Gerosa, Luzerner Zeitung | «Die musikalische Nuancierung und Schattierung mit ihren düsteren Grundierungen und den hellen, aber nie grell aufblitzenden Momenten erweist sich auch dank des exzellent disponierten Chors als strahlende Seite einer Inszenierung, die mit manchen Schattenseiten kämpfte.» – Elisabeth Feller, Aargauer Zeitung.