Orchestra della Svizzera italiana | Saisoneröffnung 20/21
- Publiziert am 9. Oktober 2020
Markus Poschner starten mit vier berühmten Ouvertüren Giuseppe Verdis und einem Konzertjuwel von William Walton.
Drei hochkarätige Solisten werden auf der Bühne im Oktober aufeinander folgen: der Bratschist Nils Mönkemeyer, der Super-Virtuose Marc-André Hamelin und das Wundermädchen des Klaviers, Alexandra Dovgan.
Die ersehnte Saisoneröffnung der Konzerte „OSI im LAC“ des Orchestra della Svizzera italiana, am Donnerstag, 1. Oktober 2020, um 20.30 Uhr im Theatersaal des LAC in Lugano unter der Leitung des Chefdirigenten Markus Poschner, bietet nicht weniger als vier der populärsten Ouvertüren Giuseppe Verdis: das berühmte Potpourri, welches das erste Meisterwerk, Nabucco, eröffnet; die reine, wasserklare Einleitung zum eher seltenen und skandalträchtigen Stiffelio; die grosse, der Oper I Masnadieri vorangehende Romanze für Cello und Orchester und die grossartigste Opernsinfonie Verdis, diejenige für die zweite Version der Forza del Destino. Die vier Ouvertüren umrahmen das Konzert für Viola des englischen Komponisten William Walton, ein bei den grössten Bratschisten des letzten Jahrhunderts und unserer Zeit sehr beliebtes Werk. Es wird von Nils Mönkemeyer interpretiert; zusammen mit Poschner hat es der Deutsche kürzlich in Bamberg für das Label Sony aufgenommen – bei dem er Exklusiv-Künstler ist.
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Ravels Meisterwerk für Klavier und Orchester für den Super-Virtuosen Marc-André Hamelin
Das zweite Konzert des Residenzorchesters im LAC, am Donnerstag, 15. Oktober 2020, um 20.30 Uhr dreht sich um eines der letzten absoluten Meisterwerke aus der Klavierkonzertliteratur: Maurice Ravels Klavierkonzert für die linke Hand, das fast 90 Jahre nach seiner Entstehung dauerhaft ins Repertoire der grossen Pianisten Eingang fand. Der kanadische Super-Virtuose Marc-André Hamelin wird das Publikum durch Ravels waghalsige Jazz-Abstecher führen, in den verzauberten Traum des mondartigen langsamen Teils und in die unerwartete Schlusstoccata. Er wird vom OSI begleitet, unter der gesamten Leitung von Fabien Gabel, einem ehemaligen Schüler David Zinmans und Assistent Bernard Haitinks und Colin Davis‘.
Das Abendprogramm wird mit einer Rarität Giocamo Puccinis eröffnet, die komponiert wurde, als Puccini erst ein vielversprechender Student und Schüler von Amilcare Ponchielli am Konservatorium in Mailand war: das Preludio sinfonico.
Die beiden anderen Werke, die den zweiten Konzertteil bilden, sind sehr berühmt: das Siegfried-Idyll, das Richard Wagner zur Feier seines ersten Hochzeitstags mit der Ehefrau Cosima und zur Geburt seines Sohns Siegfried schuff, sowie zum Abschluss die überschäumende Tanzsuite eines der brillantesten Meister des 20. Jahrhunderts, des Ungarn Béla Bartók.
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Alexandra Dovgan, wenn das Mädchen ein richtiges Wunder ist
Im Konzert vom Donnerstag, 29. Oktober 2020, um 20.30 Uhr im Theatersaal des LAC in Lugano – unterstützt vom Verein „Associazione degli Amici dell’OSI“ – mit Wiederholung am Freitag, 30. Oktober um 20.30 Uhr, präsentiert der französische Oboist und Dirigent François Leleux eine Rarität, nämlich die raffinierte Piccola musica notturna des bedeutendsten italienischen Komponisten der Zwölftonmusik, Luigi Dallapiccola, sowie die berühmte Italienische Sinfonie Felix Mendelssohns.
Aber die Hauptaufmerksamkeit wird wohl auf die Solistin des Konzerts in A-Dur KV 488 für Klavier und Orchester W. A. Mozarts gerichtet sein, Alexandra Dovgan. «Es ist ein seltener Fall: der Begriff «Wunderkind» passt nicht zur elfjährigen Pianistin Alexandra Dovgan, weil dieses Wunder nichts Kindisches an sich hat. Wenn man ihr zuhört, hört man eine Erwachsene, eine Persönlichkeit, spielen. Sehr gerne unterstreiche ich die Bravour ihrer fantastischen Lehrerin, Mira Marchenko, aber es gibt Dinge, die man nicht lehren kann. Alexandra Dovgans Talent ist auf seltene Weise harmonisch, ihre Art zu spielen ist authentisch und konzentriert. Eine grossartige Zukunft erwartet sie.» Wer diese Zeilen geschrieben hat, ist ein Künstler des Kalibers von Grigorij Sokolov, der das Mädchen seinem persönlichen Manager anvertraut hat, Franco Panozzo, der sich nur um waschechte Pianisten wie Arcadi Volodos und Lucas Debargue kümmert.