Theater Basel | My Fair Lady
Tom Ryser inszeniert “My Fair Lady” mit viel Tempo, Sprachwitz und Humor. In einer spartenübergreifenden Umsetzung wird die Geschichte vom Professor, der mittels Sprachunterricht aus einem Unterschichts-Mädchen ein respektiertes Mitglied der Oberschicht formen will, aufgeführt.
Das Musical nach George Bernard Shaws Komödie «Pygmalion» gehört zu den meistgespielten und populärsten Bühnenwerken des 20. Jahrhunderts und wurde auch durch die Verfilmung mit Audrey Hepburn und Rex Harrison in den Hauptrollen unsterblich. Evergreens wie «Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht» und «Wäre das nicht wunderschön» machten das Stück, dessen charmanter Witz auch vor Geschlechter- und Sozialfragen nicht Halt macht, zum Klassiker.
Von der Strassenverkäuferin zur Inhaberin eines Blumengeschäftes zu werden, das ist Eliza Doolittles Herzenswunsch. Doch ist ihr Aufstieg steiler: Aus ihr wird eine richtige Dame gemacht. Sie geht auf eigenen Wunsch bei dem Sprachforscher Prof. Higgins in die Lehre, der wiederum eine Wette gewinnen möchte: Dass er durch ein intensives Sprachtraining aus der niedrigste Gossensprache sprechenden Eliza eine Hochsprachlerin machen könne, die dadurch gesellschaftsfähig werde. Seine These – so wie ich spreche, so wirke ich – bewahrheitet sich: Eliza besteht die Testsituationen und findet sich unter den oberen Zehntausend wieder.
Tom Ryser, von der BaZ gerne als Erfolgs- und Kultregisseur betitelt, präsentiert seine Sicht auf den Stoff der fünfziger Jahre, der an Brisanz nichts verloren hat. Denn gerade heute scheint das den Marktwert erhöhende Trimmen von weiblichem Geist und Körper, das vor der Tür der chirurgischen Praxis nicht Halt macht, aktueller denn je zu sein.