Tonhalle Zürich | Einweihung mit Mahler
- Publiziert am 3. September 2021
Am 15. September 2021 spielte das Tonhalle-Orchester Zürich mit Paavo Järvi zum ersten Mal wieder in der Tonhalle Zürich.
Mit Mahlers dritten Sinfonie stand ein Werk auf dem Programm, das im Zeitraum von 1895 parallel zur Eröffnung der Tonhalle Zürich entstanden ist. Für den Musikdirektor des Tonhallenorchesters, Paavo Järvi ist es eine grossartige Komposition, die sich für besondere Ereignisse wie die Eröffnung der renovierten Tonhalle perfekt eignet. «Die Rückkehr in unsere Heimat ist ein einmaliges Erlebnis, das zelebriert werden soll.»
Auseinandersetzung mit dem Gebäude
Die ganze Saison widmet sich musikalisch den architektonischen Zäsuren des Gebäudekomplexes Tonhalle Zürich und Kongresshaus: 1895/1939/1985/2021 – eine Zeitreise und Auseinandersetzung mit der Geschichte auch in erweiterten Rahmenprogrammen (u.a. Symposium zur Wiederöffnung der Tonhalle Zürich am 23. und 24. September). Diese Zäsuren spiegeln sich besonders in den ersten Eröffnungswochen wider: in Co-Auftragswerken, neuer Filmmusik sowie Benjamin Brittens «War Requiem», welches Kent Nagano dirigieren wird. Neben den vier Jahreszahlen sind die ersten Wochen auch bedeutsam für das «Ausreizen der vielfältigen programmatischen und akustischen Möglichkeiten der Grossen Tonhalle, auf die das Orchester nun vier Jahre verzichten musste», so Intendantin Ilona Schmiel. Vom 23. bis 25. September steht die neue Orgel im Zentrum. Fokus-Künstler Christian Schmitt wird die Orgel von Orgelbau Kuhn AG in Männedorf mit einem neuen Werk mit dem Titel «Concerto da Requiem» von Guillaume Connesson sowie der dritten Sinfonie von Camille Saint-Saëns einweihen. Generell steht die Orgel programmatisch während der ganzen Saison in vielen Orchester- und Kammermusikkonzerten, in einer Orgelnacht (25. September) und den erstmals stattfindenden Internationalen Orgeltagen Zürich (4. bis 6. Juni) im Mittelpunkt. «Mit der neuen Orgel wollen wir von Beginn an einen weiteren Programmschwerpunkt setzen: Besonders im Konzertsaal bietet sie uneingeschränkte Möglichkeiten für innovative, interdisziplinäre Ansätze und zukünftige Kompositionsaufträge», so Ilona Schmiel.
Rebranding
Begeistern will die Tonhalle-Gesellschaft Zürich nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Gastgeberin vor und nach den Konzerten. Die Tonhalle Zürich soll wieder zu einem gesellschaftlich attraktiven und ungezwungenen Ort für alle werden. Dazu gehört auch, dass sich die Künstler*innen nach dem Konzert im Foyer aufhalten, Einführungen und Ausklänge auch dort stattfinden werden. Konzerte mit Pausen wird es nur noch selten geben. Programmhefte werden mit wenigen Ausnahmen nicht mehr gedruckt, sondern mittels eines QR-Codes abrufbar sein. Diese Themen gehen einher mit dem Rebranding des Tonhalle- Orchesters Zürich. Optisch steht das Orchester im Zentrum der Kommunikation. Werte wie Offenheit, Eigenständigkeit und Gestaltungswille beeinflussen künftig als zentrale Prinzipien und Überzeugungen das Handeln aller.