© Nolde Stiftung Seebühl | «Teufel und Gelehrter» |1919 |
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AUSSTELLUNG | EMIL NOLDE
Emil Nolde zählt zu den bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts und zu einem der wichtigsten Vertreter des Expressionismus. Seine Kunst zeichnet sich durch eine einzigartige Intensität der Farben aus.
Um der europäischen Kunsttradition zu entkommen und eine eigene Bildsprache zu entwickeln, setzte Nolde sich mit dem Grotesken, Fantastischen und für ihn Exotischen auseinander. Diese Aspekte ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Schaffen und werden in der Ausstellung mit rund 170 Werken vorgestellt.
Der «nordische» Künstler
Das Zentrum Paul Klee widmet seine Winterausstellung 2018/19 Emil Nolde, dem «nordischen Künstler», wie ihn Paul Klee 1939 porträtierte. Nolde und Klee waren nicht nur Zeitgenossen, sondern auch Freunde, die sich gegenseitig besuchten und in den 1920er- und 1930er-Jahren regelmässig korrespondierten. Obwohl Klee sich selbst im Gegensatz zu Nolde als erdfern charakterisierte, fühlte er eine gewisse Wahlverwandtschaft: «Nolde ist mehr als nur erdhaft, er ist auch Dämon dieser Region. Selber anderswo domiziliert, fühlt man stets den Vetter dort der Tiefe, den Wahlverwandten.»
Geteilte Faszinationen
Die Ausstellung ist keine Gegenüberstellung beider Künstler, ihre bildnerische Sprache unterscheidet sich stark. Dennoch konzentriert sie sich in Noldes Schaffen auf Aspekte, die sich wie ein roter Faden durch sein Werk ziehen und denen auch bei Klee immer wieder begegnet werden kann. Beide Künstler teilten die Faszination für das Groteske, Fantastische und «Exotische». Grotesken erlaubten ihnen, das zeitgenössische Geschehen kritisch zu kommentieren. In fantastischen Darstellungen konnte sich Nolde von Vorgaben und Ideen gänzlich befreien, während für Klee das Reich der Geister, Dämonen und andere Mischwesen eine spannende Parallelwelt bot. Das «Exotische», nicht in der europäischen Tradition stehende, eröffnete zu Beginn des 20. Jahrhunderts für Klee und Nolde wie auch für viele ihrer Zeitgenossen ein neues Formenvokabular.
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» Webseite: Zentrum Paul Klee
Zentrum Paul Klee | Ausstellung | «Emil Nolde» | Bis 3. März 2019 | Monument im Fruchtland 3 | 3006 Bern | Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 17:00 |