5x2 Tickets | Dok-Film | Paul Nizon: Der Nagel im Kopf
- Publiziert am 22. August 2020
Von der kompromisslosen Lebenssuche des Schriftstellers Paul Nizon.
Wortgewandt, voller Humor und Ironie gewährt Nizon dem Regisseur Christoph Kühn Einblick in sein Leben. Herzstück des Films ist seine Zeit in einer engen Pariser Hinterhofwohnung, in der er anfangs lebt: Eine Art Grenzstation, in der er damit ringt, in seinem anderen, dem poetischen Leben als freier Schriftsteller anzukommen. Es entsteht das intime, facettenreiche Porträt eines grossen Literaten, für den das Wagnis des Lebens und das des Schreibens zu ein und demselben Kunstwerk verschmelzen.
Zum Film
Er ist einer der grossen Solitäre der modernen Literatur: Paul Nizon, geboren 1929 in Bern. Der Romancier und Familienvater verdient sein Geld zunächst mit journalistischen Arbeiten, in denen er mit spitzer Feder Heimatkritik übt. In den frühen 1960er-Jahren dann wendet sich Nizon ganz der Literatur zu. Obwohl er als Autor bald gefeiert wird, lässt er 1977 alles hinter sich: Nizon zieht nach Paris, wagt eine radikale Selbstbefreiung, um seinen Traum einer poetischen Existenz zu verwirklichen. Der «grösste Magier der deutschen Sprache», wie die französische Zeitung «Le Monde» ihn beschreibt, erhält für sein in mehrere Sprachen übersetztes Werk zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen.
Paul Nizon: Der Nagel im Kopf | Regie: Christoph Kühn | Dokumentation | 90 Minuten | Schweiz, 2020 | Verleih: Filmcoopi
Filmstart Deutschschweiz: 10. September 2020
Kinos und Spielzeiten
NIZON PAUL, 1981, Das Jahr der Liebe
«Das Leben ist zu verlieren oder zu gewinnen, hatte ich grosspurig behauptet, als ich jenem Mädchen begegnet war, das mich mit dieser Liebesvergiftung infiziert hatte. Wir waren uns vorgestellt worden und auf einmal richtete das mir gänzlich unbekannte Mädchen die Bitte an mich, etwas zu sagen. Was um Himmelswillen meint sie nur? Sagen Sie etwas, wiederholte sie. Und so sagte ich, es gibt nichts zu sagen, es sei denn: das Leben ist zu verlieren oder zu gewinnen.»