55. Solothurner Filmtage | Prix de Soleure 2020 | Boutheyna Bouslama
- Publiziert am 29. Januar 2020
Boutheyna Bouslama gewinnt den «Prix de Soleur» 2020 für «À la recherche de l'homme à la caméra». Samir erhält den Publikumspreis.
Die Jury vergibt den «Prix de Soleure» 2020 einstimmig an die Regisseurin Boutheyna Bouslama für den von Close Up Films produzierten Film «À la recherche de l’homme à la caméra». Samir erhielt für «Baghdad in my Shadow» den mit CHF 20’000.- dotierten Publikumspreis. Der irakisch-schweizerische Regisseur erzählt darin die Geschichte einer irakischen Exilgemeinschaft, die sich im Londoner Café Abu Nawas täglich trifft und deren Leben bald dramatische Wendungen nimmt.
Die Begründung der Jury
Boutheyna Bouslama nahm den zwölften «Prix de Soleure» für ihren Erstling «A la recherche de l’homme à la caméra» entgegen. Die tunesische Regisseurin erzählt in ihrem Dokumentarfilm von der dreijährigen Odysee, zu der sich die Suche nach ihrem Jugendfreund entwickelt. Sie trifft Menschen, die den vermissten syrischen Medienaktivisten kannten und zeichnet das vielschichtige filmische Porträt einer unsichtbaren Person. Die Jurymitglieder Ursula Meier, Cemile Sahin und Mirko Manzoni zeigten sich beeindruckt «von der Narration, der filmischen Handschrift und der deutlichen Haltung gegenüber der Leerstelle, die ihr Freund hinterliess. Mit ihrem Film macht Boutheyna Bouslama die Verschwundenen von Kriegen und vergessenen Konflikten sichtbar. Sie tut dies mit einer Aufrichtigkeit, die viel öfter nötig wäre.»
Die Gewinnerin
Boutheyna Bouslama liess sich an der Kunsthochschule HEAD in Genf zur visuellen Künstlerin und Filmemacherin ausbilden. Nachdem die Aufenthaltsbewilligung für ihr Studium abgelaufen war, musste sie Schweiz verlassen und lebt seither in Istanbul. «A la recherche de l’homme à la caméra» ist eine Koproduktion der Genfer Produktionsfirma Close Up Films. Der mit CHF 60’000.- dotierte Jurypreis der Solothurner Filmtage wird getragen vom Fonds «Prix de Soleure» sowie dem Kanton und der Stadt Solothurn. Die Preissumme geht je zur Hälfte an Regie und Produktion.