Nebesa
Nach einem halben Jahrhundert Kommunismus und Atheismus – Religion ist zurück, um zu bleiben!
«Nebesa» bietet eine unkonventionelle Sicht auf die Transformationszeit in einem postkommunistischen Land und behandelt sie als turbulenten Übergang in eine christliche Ära. Wunder sind die Antwort des kollektiven Bewusstseins auf die Veränderungen, die die Gemeinschaft zwingen, die Welt um sie herum in einem neuen Licht und aus einer wundersamen Perspektive zu betrachten.
Nebesa | Synopsis
Stojan ist ein unbescholtener Mann, fürsorglicher Familienvater und sehr bescheiden. Ein Kurzschluss der Glühbirne bringt ihm unverhoffte Erleuchtung: ein Heiligenschein ziert plötzlich Stojans Haupt. Er wird zu der Attraktion in der Nachbarschaft und stellt das beschauliche Leben seiner Familie auf den Kopf. Stojans Frau Nada ist vom Trubel schnell genervt. Das Ding muss weg und eine Mütze ist bekanntlich keine Dauerlösung. Doch nachdem auch gründliches Haarewaschen nichts bringt, verdonnert sie ihren Mann zu einem ausgiebigen Curriculum in Sachen Sünde. Ein bisschen Völlerei hier, ein wenig Ehebruch dort. Von derlei Tricksereien lässt sich der edle Nimbus nicht beeindrucken. Stojan ackert sich durch alle Todsünden – und findet schliesslich Gefallen an der Grausamkeit. Und nicht nur er. Je herzloser Stojan seinen Vorteil ausnutzt, umso bereitwilliger wird er von den Nachbarn als moralische Instanz akzeptiert. Es stellt sich heraus: der schöne Schein überstrahlt auch noch den schlimmsten Frevel. Die Geschichte von Stojans Aufstieg ist nur der spektakuläre Auftakt zu Srdjan Dragojevic in drei Episoden geteilte Satire «Nebesa», in dem neben scheinheiligen Heiligenscheinen auch die lange Leitung zu Gott und essbare Kunstwerke eine Rolle spielen. Dem Regisseur des queeren Roadmovie «Parada» gelingt nichts weniger als eine so furiose wie groteske Bestandsaufnahme des post-sozialistischen Europas, eine hinterlistige, äusserst kurzweilige und sehr schlaue Abrechnung mit der Macht der Bilder und der Lust an der Projektion.
Nebesa | Stimmen
«‹Nebesa›, mit dem passenden deutschen Titel «Der Schein trügt», ist ein derber Klamauk über Religiosität in einem postkommunistischen Land. Der serbische Regisseur Srdan Dragojevic hat genug Ideen für drei Episoden, die über mehrere Jahrzehnte hinweg dieselben Charaktere beschäftigen. Von der schlauen Metapher bis zum brachialen Bud-Spencer-Humor, deckt der Film viele Geschmäcker ab.» – Roland Meier, Outnow | «‹Der Schein trügt› erzählt, beginnend mit einem Mann, der plötzlich einen Heiligenschein hat, in drei aufeinanderfolgenden Geschichten von spontan auftretenden Wundern. Diese werden nicht erklärt, sind vielmehr Anlass, um der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Das ist vor allem für ein Publikum interessant, das sich gerne herausfordern lässt, aber auch an einem bösartigen Humor seine Freude hat.» – Oliver Armknecht, film-rezensionen.de