Gewinner Schweizer Filmpreis | Schwesterlein
arttv Rezension
Die zwei Schweizer Regisseurinnen legen mit «Schwesterlein» einen besonders eindringlichen Spielfilm vor. Sie zeigen eine Geschwisterbeziehung, wie man sie noch selten auf der Leinwand gesehen hat: selbstlos und rein, doch gleichzeitig radikal und bedingungslos loyal. Mit der Besetzung von Nina Hoss und Lars Eidinger haben sich die Regisseurinnen aus der Welschschweiz den Traum erfüllt mit deutschsprachigen Schauspielern zu arbeiten. Ihnen sprechen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond eine andere Körperlichkeit zu, die die beiden Regisseurinnen in ihrer filmischen Arbeit präzise ausarbeiten. Trotzt der prominenten Besetzung, hat man den Eindruck, die Darsteller*innen neu sehen zu können. Heraus kommt ein Film, der sich durch seine ergreifende Dringlichkeit von anderen Wettbewerbsbeiträgen der Berlinale 2020 absetzte. Silvia Posavec
Zum Film
Die Zwillinge Lisa und Sven sind auch als Erwachsene so eng verbunden wie kaum jemand – intellektuell, kreativ und emotional. Lisa, einst brillante Theaterautorin, schreibt nicht mehr. Sie lebt mit ihrer Familie in der Schweiz, doch mit dem Herzen ist sie in Berlin geblieben, es schlägt im gleichen Takt wie das ihres Bruders Sven, des berühmten Theaterschauspielers. Seit Sven an einer aggressiven Leukämie erkrankt ist, ist die Beziehung zwischen den Zwillingen noch enger geworden. Lisa will diesen Schicksalsschlag nicht hinnehmen, sie setzt alles in Bewegung, um Sven wieder auf die Bühne zu bringen. Für ihren Seelenverwandten vernachlässigt sie alles andere und riskiert sogar, ihren Mann zu verlieren. Ihre Ehe gerät in Schieflage, doch Lisa hat nur Augen für ihren Bruder, in dem sich ihre tiefsten Sehnsüchte spiegeln und der in ihr wieder das Verlangen weckt, kreativ zu sein, sich lebendig zu fühlen. Ein Film über die Zerbrechlichkeit und die Kraft des Lebens.
Schwesterlein von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond hatte am 24. Februar 2020 im Rahmen des Wettbewerbs der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin seine Premiere. Im internationalen Wettbewerb konkurrenzierte der Film von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond mit 18 weiteren Produktionen. | Nominiert für den Schweizer Filmpreis 2021
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