Solothurner Filmtage 2018 | Fokus Filmmusik
Der Dienstag der Solothurner Filmtagen 2018 steht ganz im Zeichen der Weiterentwicklung der Filmmusik.
Am Nachmittag des «Filmmusiktages» in Solothurn stellen Studierende der ZHdK ihre Filmkompositionen vor und abends wird im grossen Panel über die Zukunft der Filmmusik orakelt. Werden Computerprogramme Filmkomponisten bald überflüssig machen? Der Morgen gehört Balz Bachmann, der für den Dokumentarfilm «Bis ans Ende der Träume» den Schweizer Filmmusikpreis 2017 der SUISA Foundation gewann. Der Film feiert in Solothurn seine Premiere.
Musique automatique
Der Film «Bis ans Ende der Träume» erzählt in dokumentarischen, aber auch fiktionalen Sequenzen die Geschichte der Schweizer Reisejournalistin Katharina von Arx (1928-2013) und des französischen Fotografen Freddy Drilhon (1926-1976). Balz Bachmanns Musik ist parallel zum Filmschnitt entstanden und verbindet die vielschichtigen Elemente auf berührende Weise zu einem Ganzen. Für seinen Soundtrack gewann Bachmann den Schweizer Filmmusikpreis, der jährlich wechselnd an Spielfilm- und an Dokfilmsoundtracks vergeben wird, bereits zum dritten Mal. Bei den Solothurner Filmtagen stellt er seine Komposition noch einmal gemeinsam mit Regisseur Wilfried Meichry und Cutterin Annette Brütsch vor. Am Nachmittag werden im Uferbau die Arbeiten der Studierenden der Fachrichtung «Komposition für Film, Theater und Medien» der Zürcher Hochschule der Künste vorgestellt. So soll auch der Nachwuchs an Sichtbarkeit gewinnen und sein Können unter Beweis stellen. Der Abend steht im Zeichen der Zukunft, mit dem Panel «Der künstliche Komponist». Es gibt bereits Computerprogramme, die automatisch Akkorde vorschlagen oder musikalische Muster erlernen, um daraus eigene Kompositionen in der gewünschten Länge zu generieren. Die einen erhoffen sich von diesen neuen Technologien eine Revolution in der Musik. Die anderen sehen darin lediglich ein hübsches Werkzeug. Balz Bachman, Cathy van Eck (Soundkünstlerin, Komponistin), Nathan Evans (Neurowissenschaftler, Informatiker) und Michael Harenberg (Musik- und Medienwissenschaftler) diskutieren die Chancen und Risiken einer möglichen neuen Computerrevolution in der Filmmusik.