arttv Buchtipp | Roman | Heroïne
- Publiziert am 1. April 2019
Siebzehn Jahre, tausend Blowjobs und eine Kugel im Herzen. Der in Lausanne geborene Autor Quentin Mouron besticht mit seiner pointierten Sprache.
Der amputierte Kopf einer Buchhändlerin, drapiert auf einem Silbertablett. «Heroen» ist mit seinen 125 grosszügig bedruckten Seiten schon fast eine Kurzgeschichte. Eine ideale Einstiegsdroge für all jene, die die Gnade des Lesens kennen, sich danach sehnen und doch oft zu wenig Zeit dafür haben.
Heroin und Heroismus
Detektiv Franck, Dandy und bibliophiler Sammler seltener Bücher, ist zurück. Nach der Enthauptung einer Buchhändlerin in Berlin (zu der er eine frivole Beziehung unterhält) kehrt er in die USA zurück, wo er den Auftrag erhält, eine gestohlene Drogenlieferung wiederzufinden. Im neuen Roman von Quentin Mouron, in dem Heroin und Heroismus dicht beieinanderliegen, ist kein Platz für Überflüssiges, der Stil ist knapp und pointiert. Das Wesentliche liegt, wie in allen Büchern Mourons darin, wie die Personen erzählt werden. Heroïne ist ein raffiniert geschriebener Roman im Roman, ist Pulp-Komposition, dunkel wie ein Noir, gleissend wie eine Offenbarung.