Literatur | Wintergäste 2011
«Weibergeschichten» heisst das aktuelle Thema der vielleicht stimmigsten Literaturreihe der Schweiz. An fünf Veranstaltungstagen taucht man in das gesellschaftliche und literarische Wien um 1900 ein und begegnet dabei grossen Schriftstellern – darunter auch einer Schriftstellerin – einer «enttabuisierten» Zeit.
Zeit des Kaisers
Wien um 1900: Hauptstadt von Österreich-Ungarn, einem Vielvölkerreich, das sich von Vorarlberg bis nach Galizien, Südpolen und Bosnien erstreckt. Franz Joseph I. herrscht bereits seit einem halben Jahrhundert. Der Greis mit dem geteilten weissen Bart wird von vielen bös verspottet und geschmäht, aber
er stabilisiert die k.u.k. Monarchie und hält den auseinander strebenden Kräften entgegen.
Keine Tabus
Wien um 1900: Das ist auch das Laboratorium der Moderne, die apokalyptische Grossstadt, der Schmelztiegel, die «Versuchsstation des Weltuntergangs». In dieser quicklebendigen Metropole gibt es keine Tabus, alles darf neu gedacht und neu gewagt werden: Musik, Malerei, Sexualität, auch der Blick auf die Frau.
Dies sind die Themen der Reihe «Wintergäste», die in ihrer 22. Saison fünf Veranstaltungen umfasst.
Während der Auftakt ausschliesslich in der Fondation Beyeler in Riehen/Basel stattfindet, sind die nachfolgenden Sonntagsveranstaltungen immer morgens im Burghof Lörrach und am späteren Nachmittag im Palazzo Liestal zu erleben. Im Mittelpunkt stehen bedeutende Schriftsteller, ihre Werke und die damit verbundenen «Weibergeschichten».