Literaturhaus Zentralschweiz | Radka Radka Denemarková
- Publiziert am 16. Oktober 2019
Die Tabubrecherin der tschechischen Literaturszene und mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin zu Besuch im Literaturhaus Zentralschweiz.
Lange vor der #MeToo-Bewegung hat sich die bekannteste tschechische Schriftstellerin Radka Denemarková mit der Gewalt gegen Frauen literarisch auseinandergesetzt. Ihr sprachmächtiger Roman «Ein Beitrag zur Geschichte der Freude» (Hoffmann und Campe 2019) verwebt Elemente des Kriminalromans, Fakt und Fiktion zu einem erschütternden Panorama der Gewalt gegen Frauen – und liest sich als leidenschaftliches Plädoyer für Humanität in unserer Gesellschaft.
Engagiert, gesellschaftskritisch und allegorisch
Radka Denemarková, die «grosse Tabubrecherin und Themensetzerin der tschechischen Gegenwartsliteratur » (NZZ), wurde vielfach ausgezeichnet für ihre sprachliche Brillanz; trotzdem handelt es sich bei ihren Romanen nicht um Formexperimente, sie sind engagiert, gesellschaftskritisch, allegorisch und drehen sich um die existentiellen Themen von Menschlichkeit und Menschsein. Dabei interessieren die Autorin vor allem die gewaltsamen Abgründe der menschlichen Existenz und die Fragen: Was tun wir einander an? Wie machen wir uns schuldig?
Über die Autorin
Radka Denemarková, geboren 1968, ist eine tschechische Autorin, Dramatikerin, Drehbuchautorin, Essayistin und Übersetzerin deutscher Literatur. Als einzige tschechische Autorin ist sie dreifache Preisträgerin des Magnesia Litera Preises (in den Kategorien Prosa, Sachbuch und Übersetzung). Ihre Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Für ihren Roman Ein Beitrag zur Geschichte der Freude (Hoffmann und Campe, 2019, dt. von Eva Profousová) wurde sie mit dem Spycher: Literaturpreis Leuk 2019 ausgezeichnet.