Mascha Kaléko zum 100. Geburtstag
Mascha Kaléko zählt mit ihrem unverwechselbaren Ton zu den prominentesten Dichterinnen des 20. Jahrhunderts.
Zum 100. Geburtstag von Mascha Kaléko liest die Rezitatorin Gisela Zoch-Westphal aus den Werken der aussergewöhnlichen Dichterin.
Mascha Kaléko, am 7. Juni 1907 als Tochter jüdischer Eltern in Galizien geboren, fand in den 20er Jahren in Berlin Anschluss an die literarische Bohème und hatte 1933 mit dem “Lyrischen Stenogrammheft” ihren ersten grossen Erfolg. 1938 emigrierte sie in die USA, von wo sie 1959 nach Israel übersiedelte. Mascha Kaléko starb am 21. Januar 1975 in Zürich und ist auf dem Israelistischen Friedhof Oberer Friesenberg begraben.
Horst Krüger über Mascha Kaléko:
“Ich meine, sie war genau wie ein Gedicht von Mascha Kaléko. Entwaffnende Wahrheit des Authentischen: Ein Gedicht, ein lyrisches Ich stand vor mir, klein, schwarz, zierlich. Ironie und Spottlust waren da mit Melancholie sehr anmutig gemischt. Sie war schon gut in den Sechzigern; man sah es ihr aber nicht an.”
Ihre Themen haben trotz der Zeitbezogenheit ihrer Gedichte nichts von ihrer Aktualität eingebüsst. Ihre Verse sind Ausdruck ihres persönlichen Lebens. Sie wollen so genommen werden wie sie sind und bedürfen keiner Analyse und keiner Deutung. Ihr literarischer Erfolg war und ist erstaunlich. Nicht nur, dass sie von Dichtern wie Thomas Mann und Hermann Hesse hohe Anerkennung erfuhr, auch Albert Einstein zollte ihr Bewunderung.