Shootingstar | Marisha Pessl
Wenn man heute von zeitgenösischer amerikanischer Literatur spricht, ist der Name “Marisha Pessl” in aller Munde. Man hört von ihr am Fernsehen und liest ihren Namen in den Zeitungen – ihre Lesungen sind restlos ausverkauft. Der Grund? Sie ist schön. Und: Sie ist smart.
Wenn man heute von zeitgenösischer amerikanischer Literatur spricht, ist der Name Marisha Pessel in aller Munde. Man hört von ihr am Fernsehen und liest ihren Namen in den Zeitungen – ihre Lesungen sind restlos ausverkauft. Der Grund? Sie ist schön. Und: Sie ist smart. Aus beiden Attributen macht sie kein Hehl, obwohl sie sagt, dass das Aussehen eines Schriftstellers nichts zur Sache tut. Und ob es das tut. Sie kommt nicht in Jeans und T-Shirt, sondern im eleganten Deux-Pièces und perfekt geschminkt auf die Lesebühne. Zudem lässt Frau Pessl ihre Hauptfigur im Roman “klugscheissen”, dass es kracht. Entschuldigen sie hier bitte dieses Wort, aber es ist angebracht.
Dennoch: Die Dame kann schreiben. Auch wenn der 600-seitige Roman manchmal in amerikanische Geschwätzigkeit verfällt, ist die Sprache exquisit. “Die alltägliche Physik des Unglücks”, so heisst das kleine Meisterwerk, ist keine leichte Kost. Der Plot verläuft zwar linear, ist aber doch ziemlich reichhaltig, sodass die Autorin riesige Excel-Tabellen benötigte, um beim Schreiben nicht die Üersicht zu verlieren. Pessl gibt auch zu: Es steckt eine Menge Arbeit dahinter. Drei Jahre lang hat sie daran geschrieben, diszipliniert, immer von 9 bis 6 Uhr.
Was zu ihrem Erfolg sicherlich noch beigetragen hat, ist dass sie sich die Richtigen Mentoren angelacht hat. So ist z.B., der grosse Jonathan Franzen der Erste, der ihr Début in höchsten Tönen gelobt hat.
Wer solche Sätze auf den eigenen Buchdeckel setzten kann, hat bereits gewonnen: »Unter dem köstlichen Schaum dieses wunderbar überquellenden Romans verbirgt sich ein starker, kräftiger Trank.«
Jonathan Franzen