Einsiedeln | Zauberwahn & Wunderglauben
Wo liegt die Grenze zwischen Glauben und Aberglauben? Eine Ausstellung im Fram Museum geht dieser Frage nach, mit Amuletten, Votivgaben und andern fantastischen Exponaten.
Kleine Helfer im Alltag
Amulette, Wunderberichte und Votivgaben dokumentieren menschliche Not und Angst. Sie zeigen aber auch, zu welchen Strategien Menschen greifen, um Grenzsituationen zu meistern. Man fand Zuflucht in Glauben und Magie, in Gebet und Beschwörung, in Segen und Zauberei, in Gottvertrauen und Zauberglauben.Die Ausstellung macht deutlich, dass die Übergänge von Glauben zu Aberglauben fliessend waren. Damals wie heute gilt: Jede subjektive religiöse Erfahrung entzieht sich einer Wertung und ist als solche zu respektieren.
Magie aus Einsiedeln
Einsiedeln hat ein eigenes berühmtes Amulett hervorgebracht, die Schabmadonna, deren Pulver man als Heilmittel zu sich nahm. Alle anderen merkwürdigen und skurrilen Gegenstände wie die Stachelkugel oder die Wachskröte gehörten zu den magisch-religiösen Praktiken des gesamten Alpenraumes.
Und wie sieht es mit dem Aberglauben heute aus?
Eine google-Suche nach «Wunder» ergab im März 2011 24’600’000 Treffer, nach «Amulett» 1’130‘000 Treffer – das Geschäft mit Leid und Hoffnung boomt.
Babys hängt man heute Bernsteinkettchen um den Hals um ihnen das Zahnen zu erleichtern. Glaube? Magie? Aberglaube? Alternative Medizin? Oder einfach nur ein schönes Ritual?