Haus für Volksmusik | Kasi Geisser ist online! | Wettbewerb: Quasi Geisser
- Publiziert am 31. Mai 2017
Die Sammlung des Hauses der Volksmusik ist ab sofort auf der neuen digitalen Plattform www.volksmusik.ch zugänglich. Rund 1’000 Melodien des legendären Ländlerklarinettisten Kasi Geisser sind bereits erfasst, weitere Bestände werden laufend hinzukommen.
Umfassende Datenbank für Schweizer Volksmusik
Das Haus der Volksmusik bemüht sich um eine umfassende Sammlung, Dokumentierung und Erforschung des volksmusikalischen Erbes. Zu den Dokumentationsaufgaben gehören insbesondere die Akquirierung und Erfassung von schriftlichen, bildlichen und klingenden Volksmusikmaterialien. Das neue Portal für Schweizer Volksmusik macht es der Öffentlichkeit nun möglich, die Sammlung des Hauses der Volksmusik zu durchsuchen. Das laufende Projekt hat das Ziel, eine möglichst umfassende und zentralisierte Datenbank für Schweizer Volksmusik zu sein. Als erster Happen wurden die originalen Kompositionen aus dem Nachlass von Kasimir Geisser digitalisiert, welcher als Interpret und Komponist stilbildend für die heutige Ländlermusik war.
Wettbewerb: Alte Melodien neu interpretiert – Quasi Geisser
Mit einem Startprojekt werden Musikschaffende aus allen Sparten aufgefordert, sich Geisser- Kompositionen auszusuchen und neu zu interpretieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es, die Relevanz der Geisser-Kompositionen für zeitgenössische Musik darzulegen. Ein Wettbewerb gibt Musikschaffenden die Möglichkeit, ein neues Arrangement oder eine innovative Interpretation des Originals einzureichen. Eingabetermin ist der 15. September 2017. Die zehn spannendsten Interpretationen werden von einer Fachjury ausgewählt und in einem Konzert am 3. Dezember 2017 in Altdorf aufgeführt. Der erste Preis wird mit Fr. 3’000 dotiert, die weiteren neun mit je Fr. 800.
Kasi Geisser: Der Ländler-Punk
Kasimir Geisser, geboren 1899 in Arth, zog schon als Jugendlicher durch angeborenes Talent und beharrliches Üben auf der Klarinette die Aufmerksamkeit auf sich. Die erste Eigenkomposition schrieb er mit sechzehn Jahren, seine Musikerlaufbahn nahm kurz darauf ihren Anfang. Da ihn der gelernte Beruf als Glasbläser nicht erfüllte, beschloss er, angesichts des ihm weit vorauseilenden Rufs als begabter Klarinettist und Komponist, fortan von der Musik zu leben und seinen Lebensunterhalt so leichter verdienen zu können. Ohne jegliche Rücksicht auf gesellschaftliche Gepflogenheiten. Seine schillernde Persönlichkeit und unbeständiges Leben ohne feste Bleibe geben bis heute Anlass zu vielen Spekulationen und Legenden.
Kasi, wie er immer genannt wurde, ist der wohl einflussreichste Ländlermusikant der neueren Zeit und wirkte sowohl als Interpret und Komponist stilbildend für die heutige Schweizer Volksmusik. In seinem Nachlass sind rund tausend Kompositionen in 21 Notenbüchlein festgehalten. Nebst der Hanny Christen Sammlung ist es das bedeutendste Vermächtnis für die Schweizer Volksmusik.