Opernhaus Zürich | Kirill Serebrennikov inszeniert trotz Hausarrest
- Publiziert am 13. September 2018
Künstlerische Freiheit hinter Gittern.
Für die Premiere von Mozarts «Così fan tutte» hat das Opernhaus Zürich den russischen Regisseur Kirill Serebrennikov engagiert. Seit August 2017 steht Serebrennikov in Moskau unter Hausarrest. Das vermutlich politisch motivierte Verfahren wird trotzdem nicht verhindern, dass die künstlerische Vision des Film-, Theater- und Opernregisseurs auf die Zürcher Bühne gebracht wird.
Kommunikation nur über den Anwalt möglich
Der Hausarrest des russichesn Regisseurs Kirill Serebrennikov wurde durch ein russisches Gericht abermals verlängert, so dass dieser die am 20. September beginnenden Proben nicht persönlich leiten wird. Die künstlerische Vision des Film-, Theater- und Opernregisseurs wird aber dennoch auf die Zürcher Bühne gebracht, seine Konzeption wird in enger Absprache mit ihm durch seine Mitarbeiter umgesetzt. Serebrennikov hat einen detaillierten Ablauf der Inszenierung erarbeitet. Sein Mitarbeiter Evgeny Kulagin wird diese Anweisungen vor Ort in Zürich selbstständig umsetzen. Die Kommunikation mit Kirill Serebrennikov wird eingeschränkt über seinen Anwalt möglich sein. Dem Regisseur werden Aufzeichnungen von Proben übermittelt. Nach der Sichtung wird das Feedback des Regisseurs an das Ensemble zurückgespielt. Auch die Kostüme und das Bühnenbild wurden bereits nach den Ideen und Anweisungen Serebrennikovs in den Werkstätten des Opernhauses hergestellt. Das Opernhaus Zürich und das gesamte Ensemble der Produktion sind fest entschlossen, am 4. November die Premiere einer Kirill Serebrennikov-Inszenierung zu feiern.