Swiss Music Award 2020 | Hazel Brugger
- Publiziert am 29. Februar 2020
Das Beste am Anlass war die Moderatorin.
Preisverleihungen sind in der Regel todlangweilig! Dass das beim Swiss Music Award nicht so war, lag an der Moderation. Hazel Brugger machte den Abend zum Ereignis und wurde dank ihren bitterbösen Kommentaren zum «Main Act». Musikalisch punktete Patent Ochsner – zwei Mal gewann die Berner Mundart-Band einen Betonklotz. Der Best Live Act ging an die Band Hecht, was nach ihrem einmaligen Konzert letzten Herbst im Hallenstadion Zürich kaum verwunderte. (gesamte Gewinnerliste unter «mehr lesen»)
WINNERS SMA 2020
Best Female Act
Beatrice Egli
Stefanie Heinzmann (WINNER)
Loredana
Best Male Act
Stephan Eicher
Kunz
Luca Hänni (WINNER)
Best Group
Gölä & Trauffer
Heimweh
Patent Ochsner (WINNER)
Best Album
Gölä & Trauffer – Büetzer Buebe
Kunz – Förschi
Patent Ochsner – Cut Up (WINNER)
Best Breaking Act
Marie-Claude Chappuis
Loredana (WINNER)
Stubete Gäng
SRF 3 Best Talent
Monet192 (WINNER)
Sensu
Naomi Lareine
Best Hit
Loco Escrito – Punto
Songwriters: Amschler, Herzig
Artist Award
Baze
*Outstanding Achievement Award
Stephan Eicher*
Best Live Act
Hecht (WINNER)
Lo & Leduc
Patent Ochsner
Best Act Romandie
L’Eclair
Makala
Muthoni Drummer Queen (WINNER)
*Best Solo Act Internation*al
Billie Eilish (WINNER)
Capital Bra
Ed Sheeran
Best Group International
Capital Bra & Samra
PNL
Rammstein (WINNER)
Best Breaking Act International
Angèle
Lewis Capaldi
Billie Eilish (WINNER)
Best Hit International
Lewis Capaldi – Someone You Loved
Lady Gaga & Bradley Cooper – Shallow (WINNER)
Lil Nas X – Old Town Road
Böseste Frau der Schweiz
Aufgrund der aktuellen Situation wurden die 13. Swiss Music Awards vor reduziertem Publikum durchgeführt. Eine souveräne Hazel Brugger führte durch die Show – gewohnt klug, schlagfertig und scharfsinnig – und wurde ihrem Ruf als «böseste Frau der Schweiz» gerecht. Sie stellte sich als eine Art Greta Thunberg der deutschsprachigen Stand Up Comedy vor und war zuweilen bitterböse. Der Anlass bezeichnet sich zwar als Swiss Music Award und benennt alles mit Anglizismen, was aber nichts daran ändert, dass es sich im Grunde um einen “schwyzerdütschen” Event handelt. Immerhin gibt es ein kleines Schaufenster in die Romandie. Die Gewinnerin des Best Act Romandie, Muthoni Drummer Queen zeigte, dass die Schweizer Musikszene um einiges bunter und internationaler ist, als es der Anlass sonst primär vermittelt.
Überflieger Patent Ochsner
Die grossen Überflieger des Abends waren Patent Ochsner. Viermal war die legendäre Berner Mundart-Band für einen SMA nominiert, zweimal ging sie als Sieger hervor: in den Kategorien Best Group und Best Album. Patent Ochsner spielten just an diesem Abend einen Gig in Zofingen/AG und bedankten sich darum per Live-Schaltung für ihre Preise. Ebenfalls in den Konzertsaal des KKL Luzern per Live-Übertragung zugeschaltet wurde Luca Hänni. Er gewann in der Kategorie Best Male Act, konnte aber seinen Preis nicht persönlich entgegen nehmen, da er derzeit in Köln an der RTL-Show «Let’s Dance» teilnimmt. Der Best Hit heisst in diesem Jahr «Punto». Das bedeutete, dass Loco Escrito – wie bereits auch schon letztes Jahr – den Preis für den besten Song des Jahres in Empfang nehmen durfte. Ausgezeichnet als Best Female Act wurde eine sichtlich überraschte Stefanie Heinzmann, der Best Breaking Act ging an Loredana und zum Best Live Act wurden zum zweiten Mal Hecht erkoren.
Stephan Eicher
Für mehr als 40 Jahre Musikgeschichte wurde Stephan Eicher mit dem Outstanding Achievement Awardgeehrt. Martin Suter und – als besondere Überraschung – der französische Schriftsteller Philippe Djian («Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen») zollten dem Musiker Anerkennung und überreichten ihm den Ehren-Klotz. Eicher bespielte übrigens mit seinen musikalischen Freunden am Vortag im Rahmen von SMA Live den Luzerner Saal mit einer fantastischen Revue.
Zukunftsträchtig Monet192
Muthoni Drummer Queen wurde als Best Act Romandie ausgezeichnet. Der Artist Award, bei welchem Schweizer Künstlerinnen und Künstlern den Gewinner direkt küren, wurde von Endo Anaconda mit einer launigen Rede an den Berner Rapper Baze überreicht. Und Marius Bear, der letztjährige SRF 3 Best Talent-Gewinner verlieh eine Beton-Trophäe an seinen Nachfolger Monet192. Letzterer gab mit seinen Mit-Nominierten Sensu und Naomi Lareine ein energetisches Medley zum Besten. Als weitere Schweizer Showacts standen Bligg featuring Marc Sway und Loredana auf der Bühne des Konzertsaals. Der schottische Chartstürmer Lewis Capaldi performte seinen Hit «Someone You Loved» und Justin Jesso interpretierte seine Ballade «Getting Closer» zusammen mit der Schweizer Sängerin Eliane als Duett.
Internationale Awards
Billie Eilish, die letztes Jahr an den SMA einen epischen Auftritt hinlegte, gewann zwei Preise in den internationalen Kategorien Best Solo Act International und Best Breaking Act International. Auch Sie bedankte sich per Video-Botschaft zu ihren zwei Preisen. Als Best Group International wurde Rammstein ausgezeichnet und «Shallow» von Lady Gaga & Bradley Cooper wurde als Best Hit International erkoren.
Das Public Konzert von Seven musste leider abgesagt werden, dafür trat der Musiker in kleinen Rahmen für die SMA-Gäste auf. Das Konzert wurde auf 20 Minuten gestreamt.
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