Courage
Ein Film der zeigt, dass der Widerstand gegen Aljaksandr Lukaschenkas Regime nicht erst 2020 begonnen hat. Ab heute Abend im Programm des Festivals!
Wenn das Theater die dargestellten Gräueltaten nicht imaginieren muss, sondern die einzige Möglichkeit ist, herrschendes Unrecht anzuprangern, dann befindet man sich in Weissrussland. «Courage» stellt drei aktive Mitglieder der verfolgten Gruppe Belarus Free Theatre in den Mittelpunkt und zeigt gleichzeitig, wie sich die Unzufriedenheit der Menschen – trotz aller Angst vor Repressionen – in mitreissende Strassenproteste verwandelte.
Geboren 1989 in Belarus. 2012 kam Aliaksei Paluyan nach Deutschland, um an der Kunsthochschule Kassel Film- und Fernsehregie zu studieren. Sein Kurzfilm «Lake of Happiness» wurde auf dem Kurzfilmfestival in Clermont-Ferrand uraufgeführt, mehrfach ausgezeichnet und war Kandidat für den Europäischen Filmpreis. «Courage» ist sein erster abendfüllender Dokumentarfilm.
Zum Film
Es ist leicht, die Bilder zu Beginn des Films zeitlich zuzuordnen, die verschwommene Auflösung des analogen Videos verortet ihn zweifellos in den Neunzigern, 20 Jahre vor dem digitalen Zeitalter. Die Bilder bleiben jedoch stoische Dokumente einer Vergangenheit, die die Gegenwart weiterhin stark in Aufruhr versetzt und Brücken zwischen Generationen von Belaruss*innen schlägt, die denselben Kampf gegen das Regime Aljaksandr Lukaschenkas kämpfen, der seit mehr als 26 Jahren Präsident von Belarus ist. Das von der Regierung verfolgte Belarus Free Theatre ist seit 2005 Protagonist des Kampfes und bleibt seiner Berufung des Widerstands treu, indem es durch seine heimlichen Werke die Verbrechen des Regimes offenlegt. Der Film folgt den Aktionen von drei aktiven Mitgliedern im Theater und während ihrer Teilnahme an den massiven Protesten nach den betrügerischen Präsidentschaftswahlen im August 2020. Mit kinematografischer Sensibilität und politischer Entschiedenheit setzt Aliaksei Paluyan verschiedene historische Momente und Räume der Unruhe in Bezug zueinander – das Theater und die Strassen, alle mit ihrer eigenen Inszenierung –, um zu zeigen, dass sie demselben Raum und Zeit übergreifenden Widerstand angehören. (Synopsis)