Solothurner Filmtage 2018 | Begegnung mit Christoph Schaub
Ein Autodidakt mit grossem Flair für die Architektur.
Die 53. Solothurner Filmtage widmen die «Rencontres» dem Regisseur Christoph Schaub. Mit fast 30 Spiel- und Dokumentarfilmen gehört der Zürcher seit Jahrzehnten zu den prägenden Figuren des Schweizer Films. Ob Politische Interventionsfilme, Komödien, Dramen oder Dokumentarfilme über Architektur: Christoph Schaub beherrscht die Register unterschiedlicher Genres.
Anfang in der Zürcher Jugendbewegung
Der Regisseur von Publikumslieblingen wie «Sternenberg» (2004), «Jeune Homme» (2006) oder «Giulias Verschwinden» (2009) begann seinen filmischen Werdegang mit der Zürcher Jugendbewegung der 1980er Jahre. Als aktives Mitglied der Mediengenossenschaft Videoladen realisierte der Autodidakt Interventionsfilme, bevor er 1987 mit «Wendel» sein Spielfilmdebüt gab. «Dreissig Jahre» feierte zwei Jahre später Premiere im Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals Locarno, mit dem Drama «Am Ende der Nacht» wurde Schaub 1992 an die «Quinzaine des Réalisateurs» in Cannes eingeladen.
Faszination für Architektur
Es folgte eine intensive Auseinandersetzung mit dem Dokumentarfilm, wobei Schaub eine eigentliche Faszination für architektonische Themen entwickelt. Er widmet sich filmisch den Werken der Architekten Gion A. Caminada und Peter Zumthor, Santiago Calatrava, Oscar Niemeyer sowie demjenigen von Jacques Herzog und Pierre de Meuron. 2004 gelang Christoph Schaub mit der Komödie «Sternenberg» ein Überraschungshit an den Kinokassen, 2006 feierte er mit «Jeune Homme» Erfolge und «Giulias Verschwinden» wurde 2009 auf der Piazza Grande mit dem Publikumspreis des Filmfestivals Locarno ausgezeichnet. Aktuell arbeitet der Filmemacher am Dokumentarfilm «Architektur der Unendlichkeit» sowie an einem Spielfilm in rätoromanischer Sprache.