44. Jugendfilmtage | Die Schweizer Filmer*innen von morgen
- Publiziert am 4. Februar 2020
Die 44. Schweizer Jugendfilmtage finden vom 25. bis 29. März 2020 im Theater der Künste und im Kino Xenix in Zürich statt.
Die 44. Schweizer Jugendfilmtage finden vom 25. bis 29. März 2020 im Theater der Künste und im Kino Xenix in Zürich statt. Erneut lautet die Devise: Den Schweizer Filmnachwuchs fördern und fordern. Die Eröffnung am Mittwoch, 25. März um 18.30 Uhr im Kino Xenix feiert das Festival mit der Weltpremiere von «The Taste of Home; Fermé» von Samantha Zaugg, Gewinnerin des 4. «Klappe Auf!» Pitchingwettbewerbes 2019.
Filmwettbewerb
Kernstück des Festivals ist der Wettbewerb: In fünf Kategorien messen sich insgesamt 46 Kurzfilme aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von CHF 15’500.–.
Neu werden auch das «Goldene Bärgli» und CHF 500.- für den besten Animationsfilm verliehen, gestiftet von der Hochschule Luzern, Design und Kunst. (Ausgeschlossen vom Animationsfilmwettbewerb sind Werke von Studierenden.) Mittels Kamera und Filmausrüstung in die Zukunft blicken, sich vorstellen, was die nächsten Jahre bringen, wie die neuen Handlungsräume aussehen und wie sich die Gesellschaft verändern wird – die jungen Filmemacher*innen wagen sich in den diesjährigen Wettbewerbsfilmen an dieses grosse Thema. Dabei darf jedoch auch der Blick auf die eigene Geschichte und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, mit erlebten Orten und Momenten nicht fehlen, so prägen diese doch die Gegenwart und Zukunft mit. Gleichzeitig setzen sich zahlreiche Wettbewerbsbeiträge mit der heutigen Konsumkultur und deren Konsequenzen auf unsere Zukunft auseinander. Der Wettbewerbsblock B wendet sich hingegen dem Thema «MONEY MONEY MONEY» zu und untersucht die Bedeutung von Geld in unserer Gesellschaft und dessen Auswirkung auf persönliche Beziehungen.
Die Jury der 44. Schweizer Jugendfilmtage
Ruth Bättig – Journalistin, Mitinitiantin von Filmexplorer, eigene Projekte in Kunst und Film
Jasmin Basic – Filmkuratorin und -programmer bei diversen internationalen Film Festivals, Koordinatorin Master cinéma écal/HEAD
Elene Naveriani – georgische Regisseurin (u.A. «I Am Truly A Drop Of Sun On Earth»)
Zoel Aeschbacher – Gewinner Kat E 2019, Student Oscar für Bonobo 2019
5. Juryperson: tba
Dokumentarfilme aus dem BorderPass Workshop
Im Sommer 2019 besuchten fünfzehn Jugendliche aus der Schweiz, Serbien und Bosnien und Herzegowina in Sarajevo einen Dokumentarfilmworkshop und produzierten während einer arbeitsintensiven Woche fünf Kurzfilme zum Thema «Memories of Spaces». Sowohl das filmische Handwerk wie auch der kulturelle Austausch standen dabei im Zentrum. Entstanden sind fünf Kurzfilme.
Anschliessend an die Kurzfilme findet eine Podiumsdiskussion mit den Jugendlichen aus dem Workshop statt.
Samstag, 28. März 2020, 18.00 Uhr, Kino Xenix
BorderPass Artist Talk mit Kumjana Novakova
Kumjana Novakova arbeitet auf dem Gebiet des Kinos und der audiovisuellen Kunst. In ihrem Studium widmete sie sich den Sozialwissenschaften und Sozialforschungsstudien in Sofia, Sarajevo, Bologna und Amsterdam. Derzeit arbeitet sie als Filmkuratorin am Museum für zeitgenössische Kunst in Skopje. Sie arbeitet für verschiedenen Filmfestivals, Kinoplattformen und Ausstellungen und kuratiert eine breite Palette von Programmen.
Sie ist Gastdozentin an der Non-fiction Abteilung der ESCAC, Barcelona, Spanien, und hat früher in der film.factory von Béla Tarr in Sarajevo unterrichtet. Als Autorin entwickelt sie Projekte zwischen Kino und zeitgenössischer Kunst, wobei sie vor allem das Zusammenspiel von Identitäten, Erinnerungen und dem kollektiven Selbst untersucht.
In ihrem Artist Talk wird sie ihre aktuellen Arbeiten vorstellen und über das zeitgenössische Filmemachen im Balkan sprechen. Der Artist Talk wird von Vivienne Kuster moderiert.
29. März 14.30 Uhr, Kino Xenix
Fokus: Mexiko
Der junge mexikanische Film bietet ein breites Spektrum an überraschenden Geschichten, farbigen Bouquets und kultureller Vielfalt. Das vorherrschende Bild in den globalen Medien über das mexikanische Leben wird gebrochen und diverser. Talentierte mexikanische Filmschaffende haben erst seit Kurzem eine grössere Auswahl an Ausbildungsmöglichkeiten im Filmbereich. Diese werden nun vollends ausgekostet. Während Themen wie das organisierte Verbrechen ein wiederkehrendes Thema bei Filmstudierenden darstellen, wird auch eine stärkere Präsenz von jungen Frauen* bemerkbar. Siebzig Jahre nicht-militärische Diktatur grenzten systematisch kreative Ausdrucksformen ein und führten zu einer Verzögerung im Dokumentarfilmschaffen. Neue Talente sprengen nun die alten Erzählformen und widmen sich neuen, globaleren Themen.
Die beiden Fokusprogramme – «Identities» und «New Mexican storytelling» – zeigen Filme von jungen mexikanischen Filmstudent*innen oder aufstrebenden Jungtalenten.
Fokusprogramm Mexiko I: Identities
Kuratiert von Nina Rodriguez, Head of Program, Guanajuato International Film Festival.
Die Auswahl aus den besten mexikanischen Student*innenfilme behandelt einige der dringendsten Anliegen der gegenwärtigen Generation junger Menschen in Mexiko. Während das organisierte Verbrechen ein immer wiederkehrendes Thema ist, stellen wir eine bemerkenswerte Präsenz starker weiblicher Stimmen fest sowie eine Infragestellung von Klassen- und Geschlechternormen. Die Filmausbildung in Mexiko hat sich in den letzten Jahren diversifiziert und damit den Reichtum an Geschichtenerzähler*innen gefördert.
Donnerstag, 26. März 2020, 18.00 Uhr, Kino Xenix
Im Anschluss: Special Screening und Diskussion mit Carlos Tapia González, Regisseur von «Satán».
Fokusprogramm Mexiko II: New Mexican storytelling
Kuratiert von Pau Montagud, Artistic Director DOCS[MX].
Mexiko ist mit seiner grossen Diversität ein wahres Paradies für Dokumentarfilmer*innen. Die langjährige (nicht militärische) Diktatur brachte diese Vielfalt jedoch systematisch zum Schweigen und verursachte einen Mangel an Dokfilmen, die zudem vom ethnografischen Kino dominiert waren – während in den Medien Drogengewalt, illegale Migration und Menschenhandel vorherrschen.
«New Mexican storytelling» präsentiert talentierte junge Filmschaffende, die glücklicherweise die thematischen und erzählerischen Möglichkeiten erweitern, auch ausserhalb ihres Landes filmen und zeigen, dass Mexiko ein Land der Vielfalt ist, mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Freitag 27. März 2020, 18.00 Uhr, Kino Xenix
Langspielfilm «Fight Girl» («Vechtmeisje») – Zürich Premiere
Die 44. Schweizer Jugendfilmtage zeigen die Zürich Premiere des niederländisch-belgischen Spielfilms «Fight Girl» («Vechtmeisje)» von Johan Timmers. Der Film gewann 2019 den Young Audience Award des Europäischen Filmpreises. Synopsis:Nach der Trennung ihrer Eltern, muss die zwölfjährige Bo mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in einen Vorort von Amsterdam ziehen. Dort angekommen, zeigt ihr Nachbarin Joy den Kickboxclub. Bo ist eine ebenso begabte wie hitzköpfige Kickboxerin und ein echtes Naturtalent. Sehr bald nimmt sie an den niederländischen Meisterschaften teil. Doch sie ist abgelenkt von ihren streitenden Eltern, die mitten in einer hässlichen Scheidung stecken und es droht den Wettkampf zu ruinieren. Bo muss lernen, ihre Gefühle im Zaum zu halten – und gleichzeitig akzeptieren, dass sie nicht alles kontrollieren kann. Zur Einstimmung gibt es ein Warm-up mit den Boxerinnen von Frauen Boxen (www.frauen-boxen.ch). Sportbekleidung braucht es nicht.
Samstag, 28. März 2020, 16.00 Uhr, Kino Xenix
Neues im Rahmenprogramm
Nach den Wettbewerbsblöcken am Freitag- und Samstagabend wird das Foyer der Bühne A neu zu einem Ort der Begegnung und des Austausches mit musikalischer Begleitung.