CH Kino | Filmpodium Juli 2010
Das Filmpodium zeigt Filme der Commedia all’italiana und eine Filmreihe zu Ehren des Filmpublizisten Rui Nogueira.
Filmreihen vom 1. Juli – 15. August 2010
Commedia all’italiana
In fast jedem Land gibt es ein komödiantisches Schaffen, das spezifische nationale Marotten aufgreift – und über die Landesgrenzen hinaus kaum Beachtung findet. Eine grosse Ausnahme bildet die Commedia all’italiana der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre. Regisseure wie Dino Risi, Pietro Germi und Mario Monicelli pendelten kühn zwischen Tragik und Komik und brachten es zusammen mit Erzkomödianten wie Alberto Sordi und Ugo Tognazzi zu einer satirischen Schärfe, die bis heute ihresgleichen sucht. Unsere Sommerreihe versammelt gut zwanzig Beispiele aus dieser Glanzzeit eines leichten und keineswegs seichten Kinos.
Hommage an Rui Nogueira
Rui Nogueira, Filmpublizist, Festivalverantwortlicher und langjähriger Leiter des Centre d’animation cinématographique CAC in Genf, ist mit seinem 1995 gegründeten Klassikerverleih einer der wichtigsten Partner des Filmpodiums. Anlässlich der bevorstehenden Pensionierung des Filmleidenschaftlers haben wir zwei Dutzend der schönsten Filme aus seiner rund 200 Titel umfassenden Sammlung zusammengestellt. Hauptsächlich klassisches Hollywoodkino mit legendären Titeln von Vincente Minnelli, George Cukor, John Huston oder Ernst Lubitsch, doch sind auch Grossbritannien, Italien, Frankreich und Spanien vertreten. Am 14. Juli stellt Nogueira einen seiner Lieblingsfilme, The Ghost and Mrs. Muir, persönlich bei uns vor.
Premiere: «Jaffa» von Keren Yedaya
In der israelischen Hafenstadt Jaffa, heute Teil Tel Avivs, ist der zweite Spielfilm der 40-jährigen Regisseurin Keren Yedaya angesiedelt, die für ihren Erstling Or in Cannes 2004 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. Jaffa erzählt von einer jüdischen Garagisten-Familie, welche die Liebe der Tochter zu einem arabischen Mechaniker im Betrieb heillos überfordert. Das private Drama weist dabei frei von jedem Fingerzeig ins Politische und führt den radikalen Bruch zwischen den Auffassungen der heutigen und der morgigen Generation auf beiden Seiten vor Augen, der für einen israelisch-arabischen Neuanfang nötig wäre.