CH-Kino | La petite chambre
Der Film «Le petite Chambre» ist ein feinfühliges Drama über den Dialog zwischen den Generationen und der Gewinner des Schweizer Filmpreises 2011.
Synopsis: Eine Geschichte des Herzens. Dasjenige von Edmond (Michel Bouqet) ist nicht mehr sehr kräftig. Aber es schlägt beharrlich für seine Unabhängigkeit, die er mit so grosser Hartnäckigkeit verteidigt, dass er sich weigert, ins Altersheim zu gehen und jede Hilfe der Hauspflegerin Rose (Loiret-Caille) ablehnt. Er leistet Widerstand, aber sie bietet ihm die Stirn. Denn sie weiss, wie sehr ein Herz rebellieren kann, wenn es lernen muss, mit Unannehmbarem zu leben. Das ihre ist eben erst auf dem Weg der Genesung. Stars: Florence Loiret-Caille & Michel Bouqet. Regie & Crew: Stéphanie Chuat und Véronique Reymond arbeiten als Duo in der Theater- und Filmwelt. Als ausgebildete Theaterschauspielerinnen haben sie ein knappes Dutzend Stücke inszeniert, als letztes im April 2010 eine Bühnenadaption von Nancy Houstons «Lignes de faille». Sie haben fünf Drehbücher für Kurzfilme geschrieben und fürs Kino verfilmt, sowie zwei Dokumentarfilme gedreht. Für ihren ersten Spielfilm «La petite chambre» wurden sie mit dem Schweizer Filmpreis Quartz 2011 für den besten Spielfilm und das beste Drehbuch ausgezeichnet.
art-tv-Wertung: Für ihr Filmdebüt haben sich die beiden Westschweizer Regisseurinnen ein wichtiges Thema vorgenommen: den «Dialog zwischen den Generationen». Gelungen ist ihnen eine so ernsthafte wie feinfühlige Umsetzung. Es ist die Geschichte einer Begegnung von zwei Menschen, die zwar unterschiedlich alt sind, aber im Grunde das gleiche Problem teilen: Sie befinden sich in einer schwierigen Lebensphase und müssen sich ihren Platz in der Gesellschaft wieder neu suchen, auch wenn sie dazu eigentlich gar keine Lust haben. Dass die Protagonisten Edmond und Rose erst durch ihre gegenseitige Hilfe wieder zurück ins Leben finden, macht Mut zum zwischenmenschlichen Dialog. Fazit: «La petite Chambre» ist ein Plädoyer für das menschliche Miteinander über Altersgrenzen hinweg.
Isabel Bures