Dokumentarfilm | Buon Inverno
Mikrokosmos des Lebens in Italien mit all seinen Freuden und Sorgen.
Jeden Sommer herrscht buntes Treiben am Mondello-Strand bei Palermo. Über tausend kleine Holzhütten stehen auf engstem Raum, um angehende Politiker, zukünftige Missen oder umtriebige Getränkeverkäufer für den Sommer zu beherbergen. Der Strand macht gleich und ist eine Bühne, auf der sich alle Gesellschaftsschichten begegnen.
Zum Film
Am Strand zelebrieren die Sizilianer*innen ihre Ferien mit der «famiglia» und entfliehen so dem Schatten, den die Krise über das Land geworfen hat. Die unbeschwerte Stimmung am Strand will sich niemand nehmen lassen – selbst wenn man sich für diese Ferien sehr oft verschuldet hat. In Badebekleidung lässt sich der soziale Status verstecken, Barkeeper versuchen so viel Geld zu verdienen, dass sie damit über den Winter kommen, und alle machen mit beim gleichen Spiel: sich im besten Licht zu präsentieren und die Wirtschaftskrise zu ignorieren. Und doch ist hinter den Masken die Verunsicherung zu spüren, wenn sich die Leute am Ende des Sommers verabschieden und sich einen glücklichen Winter, einen «buon inverno» wünschen.
Stimmen
«Ein grosser Teil des Reizes ist der Art zu verdanken, wie Totaro den Strand von Mondello und seine Bevölkerung filmte: Er konstruierte Gemälde der menschlichen Groteske, farbenfroh und sommerlich, mit halbnackten Körpern und grösster Natürlichkeit und ohne jemals angestrengt oder inszeniert zu wirken.» – Claudio Alves, magazine-hd.com | «Der Film ist eine geglückte Kombination des anthropologischen Blickes auf die Badegemeinde, die den Strand und die Hütten des Badeortes Mondello bevölkert, mit einer sorgfältigen filmischen Inszenierung.» – Zürich Film Festival