Interview | Marie-Josée Croze
art-tv traf die Schauspielerin Marie-Josée Croze zu einem Interview über den Film «Je l’aimais».
Es sind die Sternstunden von Journalisten, in denen man Persönlichkeiten begegnen darf, die mit einer zauberhaften Ausstrahlung begeistern. So geschehen im Interview mit der grandiosen Schauspielerin Marie-Josée Croze. art-tv hat mit ihr in Zürich über ihren aktuellen Film «Je l’aimais» von Zabou Breitman gesprochen.
Zur Person: Marie-Josée Croze
Dass sie eine große Karriere machen würde, war nicht abzusehen, denn ihre Kindheit stand unter einem denkbar schlechten Stern. Da ihre Mutter unter Depressionen und Selbstmordgedanken leidet, wächst die 1970 geborene Marie-Josée Croze in einer zerrütteten Adoptivfamilie im kanadischen Montréal auf. Ihre rebellische Jugend verbringt sie nach eigenen Aussagen in der lokalen Punkszene – bis sie das Schauspielen als ideale Ausdrucksform für ihre Energie entdeckt. Nach der Schule studiert sie Bildende Kunst und bekommt erste Nebenrollen in kanadischen Fernsehserien. Bald kommen die ersten Kinoangebote. 1998 steht sie im Kurzfilm «HLA identique» als Tochter Gérard Depardieus vor der Kamera, nimmt am Scientologen-Fiasko «Battelfield Earth – Kampf um die Erde» teil und feiert ihren Durchbruch mit der Rolle einer geläuterten Luxusgöre im kanadischen Drama «Maelström» von Denis Villeneuve.
Für ihren kanadischen Landsmann Atom Egoyan spielt sie in «Ararat», einem Epos über den armenischen Völkermord. Dann verhilft ihr der Regisseur Denis Arcand 2003 Cannes zum Triumph. In Arcands bissiger Gesellschaftsatire «Die Invasion der Barbaren» verkörpert Croze die drogenabhängige Nathalie, die durch ein Tauschgeschäft der besonderen Art dazu kommt, mit einem im Sterben liegenden Geschichtsprofessor über den Sinn des Lebens zu parlieren. Am Ende des Festivals wird sie für ihre markante Nebenrolle als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Diese Rolle und dieser Preis öffnen ihr eine internationale Karriere in den USA und vor allem in Frankreich. Sie dreht an der Seite von Angelina Jolie in «Taking Lives», verwandelt sich 2004 in «Ordo» in einen mysteriösen Filmstar und verkörpert 2005 in Steven Spielbergs «München», dem Epos über die Geiselnahme israelischer Sportler bei den Olympischen Spielen 1972, eine verführerische Mörderin.
2007 spielt sie in Julian Schnabels «Schmetterling und Taucherglocke» die geduldige Therapeutin eines behinderten Journalisten, der nach einem Schlaganfall unter dem «Locked-in-Syndrom» leidet und nur noch ein Auge bewegen kann. Wieder wird sie für ihre Darstellung von Presse und Publikum auf den Filmfestspielen von Cannes gefeiert. Inzwischen hat sie längst endgültig ihre Zelte in Paris aufgeschlagen. Und nach ihrer eindringlichen Performance als unbeugsame und zerbrechliche Geliebte von Daniel Auteuil in «ICH HABE SIE GELIEBT» wird Marie-Josée Croze demnächst an der Seite von Catherine Deneuve in «La Cuisine» von Julia Lopes-Curval zu sehen sein. (Pressetext)
Filmographie (Auswahl)
2000 Battelfield Earth – Kampf um die Erde
Regie: Roger Christian
2000 Maelström
Regie: Denis Villeneuve
2002 Des chiens dans la neige
Regie: Michael Welterlin
2002 Ararat
Regie: Atom Egoyan
2003 Die Invasion der Barbaren (Les invasions barbares)
Regie: Denis Arcand
2004 Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten (Taking Lives)
Regie: D.J. Caruso
2004 Ordo
Regie: Laurence Ferreira Barbosa
2005 München (Munich)
Regie: Steven Spielberg
2006 Kein Sterbenswort (Ne le dis à personne)
Regie: Guillaume Canet
2007 Schmetterling und Taucherglocke (Le scaphandre et le papillon)
Regie: Julian Schnabel
2008 Tage oder Stunden (2 jours à tuer)
Regie: Jean Becker
2009 ICH HABE SIE GELIEBT (Je l’aimais)
Regie: Zabou Breitman