Kino l Nue propriété
“Nue propriété” ist ein sehenswertes Familiendrama. Das Zwillingspaar, Jérémie und Yannick Rénier, machen es Isabelle Huppert schwer, schauspielerisch gegen sie zu bestehen.
Synopsis: Auf einem alten Bauernhof verbringen die geschiedene Pascale (Huppert) und ihre beiden Söhne, die Zwillinge Thierry und François, ein nicht gerade luxuriöses Dasein. Obwohl die Mutter ihren Söhnen sehr nahe steht, sehnt sie sich nach einer Veränderung. Das Haus zu verkaufen und sich mit ihrem Freund selbständig machen, das wäre ihr Traum. Aber diese Ideen stossen bei den Söhnen, besonders bei Thierry, auf starke Ablehnung. Die Auseinandersetzungen zwischen Thierry und seiner Mutter belasten auch das Verhältnis zwischen den Zwillingen. Thierry wächst immer mehr in die Rolle seines Vaters während sein Bruder vermehrt Partei für seine Mutter ergreift. Die anfänglichen Sticheleien weiten sich in der Folge bald zu einem folgenschweren Streit aus …
Kritik Der belgische Regisseur Lafosse hat echte Zwillinge (Jérémie und Yannick) für die Hauptrollen engagiert. Total verschieden voneinander, interpretieren diese die fiktiven Zwillinge hervorragend. Die in unzähligen Filmen bisher praktisch immer überzeugende Isabelle Huppert hat es da schwer, schauspielerisch gegen sie zu bestehen. Die Umsetzung des Dramas beschränkt sich fast ausschliesslich auf die schauspielerischen Leistungen. Der Film ist dennoch sehenswert auch wenn der aprupte Schluss definitiv zu melodramatisch ausfällt.
Benny Furth